Scheuer wirft Grünen Blockade im Streit um Bussgeldkatalog vor

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Deutschland,

Vor der möglicherweise entscheidenden Bundesratssitzung im Streit um den neuen Bussgeldkatalog hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den Grünen eine Blockadehaltung vorgeworfen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Verkehrsminister wirbt für Zustimmung zu «Kompromisslösung» im Bundesrat.

Vor der möglicherweise entscheidenden Bundesratssitzung im Streit um den neuen Bussgeldkatalog hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den Grünen eine Blockadehaltung vorgeworfen.

«Bis auf einige Grüne in den Ländern sind alle an einer fachlich guten Kompromisslösung interessiert. Diese liegt jetzt auf dem Tisch und ist sofort umsetzbar», sagte Scheuer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Ein neuer Vorschlag habe von den Innenressorts und Verkehrspolitikern von Union, SPD und FDP grünes Licht bekommen.

Dieser sieht vor, dass es Fahrverbote bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von 21 Stundenkilometern innerorts und 26 Stundenkilometern ausserorts nur in besonders sensiblen Zonen wie Kindergärten oder Baustellen geben soll. «Es steht Kompromiss gegen Blockade. Jetzt hängt es am politischen Willen einiger Grüner», sagte Scheuer. Der Minister appellierte: «Wenn ich eine Bitte äussern darf für alle politischen Kräfte: Entscheiden Sie sich für den Kompromiss - im Sinne der schwächeren Verkehrsteilnehmer.»

Die Neuregelung des Bussgeldkataloges war nötig geworden, nachdem die Fassung wegen eines Formfehlers bei der jüngsten Novelle der Strassenverkehrsordnung für ungültig erklärt worden war. Ziel dieser Reform war ein besserer Schutz von Radfahrern und Fussgängern. Der Bundesrat hängte zudem den verschärften Bussgeldkatalog an die Reform an.

Scheuer deutete zudem weiteres Entgegenkommen in dem zuletzt festgefahrenen Streit an. «Zusätzlich zum Kompromiss bieten wir an, in einem weiteren Schritt noch mehr gegen die wirklichen, die groben und beharrlichen Raser zu unternehmen. Für eine solche gemeinsame Lösung strecken wir die Hand aus», sagte er.

«Gegen diejenigen, die mit quietschenden Reifen Rennen in der Innenstadt fahren, und damit bewusst andere gefährden, helfen nur heftigste Strafen, Bussgeld und Fahrverbot. Da müssen wir der Polizei alle Möglichkeiten zum Einschreiten geben. Hier bin ich zu Verschärfungen bereit.» Unverhältnismässig sei es jedoch, wenn ein Aussendienstmitarbeiter, der einmalig auf einer Hauptverkehrsstrasse in einer fremden Stadt ein 30er-Schild übersieht, sofort den Führerschein verliere.

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