Samstagsmütter in Türkei fordern Aufklärung von Vermisstenfällen

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Türkei,

In Istanbul wurde am Samstag zum 1000. Mal an in den 80er und 90er Jahren Verschwundene erinnert. Zahlreiche Menschen gingen auf die Strasse.

Samstagsmütter
Samstagsmütter bei einer Demonstration in Istanbul. (Archivbild) - keystone

Zahlreiche Menschen haben in Istanbul zum 1000. Mal an in den 80er und 90er Jahren Verschwundene erinnert und Aufklärung gefordert. Auf der Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal legten sie am Samstag rote Nelken nieder und hielten Fotos von Vermissten in den Händen.

Laut Veranstaltern nahmen mehrere Hundert Menschen an dem friedlichen Protest teil. «Wir wollen Gerechtigkeit für unsere Kinder. Ihre Mörder sollen gefunden werden», sagte eine Teilnehmerin. Auch in anderen Städten fanden Solidaritätsveranstaltungen statt, wie türkische Medien berichteten.

Unabhängige Untersuchung gefordert

Die sogenannten Samstagsmütter begannen 1995 wöchentliche Mahnwachen und fordern eine unabhängige Untersuchung zum Verbleib ihrer Angehörigen, die nach dem Militärputsch 1980 und in den 1990er Jahren im überwiegend von Kurden bevölkerten Südosten der Türkei verschwunden waren.

Die Proteste waren in der Vergangenheit immer wieder gewaltsam von der Polizei aufgelöst worden. Nach der 700. Kundgebung waren die Kundgebungen im Jahr 2018 verboten und erst im November 2023 wieder aufgenommen worden – ein Jahr nachdem das Verfassungsgericht entschieden hatte, dass das Verbot rechtswidrig war.

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