Der Ryanair-Chef hat die erzwungene Landung in Belarus kritisiert. Er spricht von einem «Verstoss gegen alle internationalen Luftfahrtvorschriften».
Michael O'Leary
Ryanair-Chef Michael O'Leary spricht zu den Medien. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor drei Wochen zwangen belarussische Behörden ein Ryanair-Flugzeug zur Landung.
  • Ryanair-Chef Michael O'Leary hat dies nun aufs Schärfste kritisiert.

Ryanair-Chef Michael O'Leary hat die erzwungene Landung eines Passagierflugzeugs in Belarus als «vorsätzlichen Verstoss gegen alle internationalen Luftfahrtvorschriften» kritisiert.

O'Leary sagte am Dienstag vor einem Ausschuss des britischen Parlaments in London zu dem Vorfall vor drei Wochen aus. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA. Zuvor schon hatte der 60-Jährige von einer «staatlich gesponserten Entführung» durch Belarus gesprochen.

Zahlreiche Sanktionen nach Zwangslandung

Die belarussischen Behörden hatten eine Ryanair-Maschine mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. An Bord waren der Regierungskritiker Roman Protassewitsch und seine Freundin Sofia Sapega. Beide wurden nach der Landung verhaftet. Die EU, Grossbritannien und die USA verhängten daraufhin erneut Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.

In Belarus abgefangene Ryanair-Maschine
Eine Sicherheitskraft Spürhund inspiziert mit einem Spürhund das Gepäck eines Ryanair-Flugzeuges. Belarussische Behörden hatten das Flugzeug auf dem Weg von Athen nach Vilnius zur Landung gebracht. - dpa

Der Pilot der Maschine sei mit irreführenden Angaben von den Luftverkehrsbehörden in Minsk unter Druck gesetzt worden, berichtete O'Leary. Crew und Passagiere hätten dann stundenlang in einem «bedrohlichen und feindlichen» Umfeld ausharren müssen.

Der Konzernchef sprach sich trotzdem gegen die dauerhafte Vermeidung des Luftraums über Belarus für ausländische Fluggesellschaften aus. Dies führe zu längeren Flügen und sei nicht im Interesse der Passagiere.

Die EU hatte Ende Mai die europäischen Fluggesellschaften aufgefordert, den Luftraum über Belarus zu meiden. Anfang Juni beschloss Brüssel ausserdem, den eigenen Luftraum für belarussische Fluggesellschaften vorerst zu schliessen.

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