Der für Fluggesellschaften weltweit enorm wichtige IT-Dienstleister SITA kündigte einen Ausstieg aus dem Russland-Geschäft für Ende September an.
Flugzeuge Sanktionen
Ein Flugzeug. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der IT-Dienstleister SITA steigt aus der russischen Zivilluftfahrt per Ende September aus.
  • Das Unternehmen ist für Fluglinien enorm wichtig aufgrund ihres Kommunikationsnetzwerkes.
  • Russland kündigte als Reaktion den Aufbau «alternativer Nachrichtenkanäle» an.

Der vielleicht wichtigste IT-Dienstleister der Luftfahrt, SITA, verlässt Russland. Dieser Schritt betrifft sowohl russische als auch ausländische Fluggesellschaften, die nach Russland fliegen.

1949 gründeten elf Fluggesellschaften ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Ziel, ihre Kommunikationsnetze zusammenzulegen und Kosten zu sparen. Das Ergebnis war SITA – heute ein IT-Unternehmen mit 4700 Mitarbeitern und 2800 Kunden in über 200 Ländern.

Russlands Abkopplung von SITA

Wie «Focus» berichtet, wird Russland wegen neuer Sanktionen Ende September von SITAs Diensten abgeschnitten. Dadurch können russische Airlines keine Daten mehr über ihre Flüge, Passagiere und Gepäck an internationale Flughäfen senden. «Es gibt ein Problem, es ist heikel und erfordert sicherlich eine Lösung», sagt eine Quelle zur russischen Wirtschaftszeitung RBC.

Aber auch ausländische Airlines wie Air Serbia, Emirates oder Turkish Airlines sind betroffen. Sie können ebenfalls keine Daten mehr über den üblichen SITA-Kanal an russische Flughäfen senden.

Russlands Reaktion auf den Rückzug von SITA

Das russische Verkehrsministerium sei sich des Problems bewusst und plane «alternative Nachrichtenkanäle». «Die Frage wurde mit den meisten Ländern, in die internationale Flüge gehen, geklärt», so ein Ministeriumssprecher zur Zeitung RBC.

Die Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya zeigt sich selbstbewusst: Der Rückzug von SITA habe «keinen negativen Einfluss auf die Aktivitäten der zivilen Luftfahrt». Seit 2022 gebe es alternative Übertragungswege – auch solche aus eigener Produktion. Ausländische Airlines nutzten diese bereits, so die Behörde weiter.

SITA hat bisher keinen Kommentar zum Thema abgegeben.

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