Moskau schickt fünf schwedische Diplomaten nach Hause und schliesst das Generalkonsulat in St. Petersburg. Stockholm bedauert den Schritt und kritisiert die politische Entwicklung in Russland.
Nach Angaben aus Moskau gebe es eine «russenfeindliche Kampagne» in Schweden (Symbolbild).
Nach Angaben aus Moskau gebe es eine «russenfeindliche Kampagne» in Schweden (Symbolbild). - Jonas Ljungdahl/Bildbyran/ZUMA/dpa

Russland weist nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau fünf schwedische Diplomaten aus. Ausserdem müsse das schwedische Generalkonsulat in St. Petersburg ab 1. September seinen Betrieb einstellen, teilte das Ministerium mit.

Botschafterin Malena Mård sei über die Ausweisung informiert worden. Die Massnahmen seien die Antwort auf die Ausweisung von fünf russischen Diplomaten in Schweden Ende April, hiess es.

Moskau bewertete die Ausweisung seiner Diplomaten als «offen feindlichen Schritt vonseiten Stockholms», der die ohnehin schlechten bilateralen Beziehungen weiter belastet habe. Es gebe eine «russenfeindliche Kampagne» in Schweden, hiess es weiter.

Auch Deutschland und Dänemark werden zur Rede gestellt

Die schwedische Regierung bedauerte den russischen Schritt. Die Diplomaten seien in Russland normalen diplomatischen Tätigkeiten nachgegangen. Das Generalkonsulat in St. Petersburg sei eine treibende Kraft bei der zwischenmenschlichen Zusammenarbeit zwischen Russland und Schweden gewesen, erklärte Aussenminister Tobias Billström. Die Entscheidung sei deshalb eine weitere Bestätigung für die negative politische Entwicklung in Russland und die internationale Isolation des Landes.

Neben Mård wurden auch der deutsche Botschafter Géza Andreas von Geyr und sein dänischer Kollege Jakob Henningsen ins Aussenministerium einberufen. Moskau beklagte gegenüber den Diplomaten die angeblich verschleppten Ermittlungen zur Sprengung an den Ostsee-Pipelines Nordstream 1 und 2 im vergangenen Jahr.

Mit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich die Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Staaten drastisch verschlechtert. Beide Seiten haben seither bereits mehrfach Diplomaten in grossem Umfang ausgewiesen.

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