Im Fall der Nord-Stream-Explosionen führen mehrere Spuren in die Ukraine, Selenskyj bestreitet diese Vorwürfe. Russland fordert eine Aufklärung der Sache.
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Luftbild von einem der Nord-Stream-Lecks. - Airbus DS 2022/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland fordert Aufklärung bei den Nord-Stream-Explosionen.
  • Das Land weist jede Schuld von sich.
  • Die Ukraine bestreitet ebenfalls jegliche Beteiligung an Sabotage-Aktionen.

Russland besteht nach Medienberichten über eine mögliche ukrainische Spur bei den Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 auf Aufklärung des Anschlags. Es müsse eine «transparente, internationale und dringliche Untersuchung dessen erfolgen, was jetzt vor sich geht». Das sagte Peskow am Donnerstag mit Blick auf Medienberichte über eine mögliche Beteiligung von Ukrainern an dem Anschlag.

Russland beklagt seit langem, mit einer Forderung nach Aufklärung der Sprengungen an ihren verlegten Gasleitungen nicht beteiligt zu werden. Moskau hatte stets Vorwürfe aus dem Westen zurückgewiesen, selbst die Pipelines gesprengt zu haben.

US-Regierung habe von Plan erfahren

Die US-Regierung habe drei Monate vor den Explosionen 2022 von einem europäischen Geheimdienst von einem Plan des ukrainischen Militärs erfahren. Das hatte die «Washington Post» berichtet. «Wir wissen nicht, inwiefern solche Publikationen der Wirklichkeit entsprechen», sagte Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Aber es sei klar, dass es eine «unsaubere Angelegenheit» sei, die im Detail aufgedeckt werden müsse. Nach den Explosionen nahe der dänischen Ostseeinsel Bornholm waren vier Lecks an den beiden Pipelines entdeckt worden.

Selenskyj bestreitet Vorwürfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestritt eine Beteiligung seiner Regierung an den Sabotage-Aktionen. «Nichts dergleichen hat die Ukraine getan. Ich würde nie so handeln», sagte Selenskyj in einem Interview von «Bild», «Welt» und «Politico». Er forderte Beweise für solche Behauptungen.

In dem Fall führen mehrere Spuren in Richtung Ukraine. Zu dem Schluss kamen zuletzt auch Recherchen der Medien NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung». Es gehe um mutmassliche Briefkastenfirmen und um eine Person mit möglichen Verbindungen zum ukrainischen Militär, hiess es. Weder Bundesanwaltschaft noch Bundesregierung hatten die Berichte kommentiert.

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