In Russland soll ein auf Wagner-Chef Prigoschin registriertes Privatflugzeug abgestürzt sein. Zehn Menschen kamen ums Leben, darunter wohl auch Prigoschin.
Dieses Video soll den Absturz des Privatjets von Jewgeni Prigoschin zeigen. - Twitter / @echofm_online
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jewgeni Prigoschin ist wohl bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommen.
  • Ein auf ihn zugelassener Privatjet ist in der Nähe Moskaus abgestürzt.
  • Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass stand Prigoschin auf der Passagierliste.
  • Das russische Staatsfernsehen hat den Tod von Prigoschin verkündet.

Ein russischer Privatjet ist in Russland in der Region Twer, 200 Kilometer entfernt von Moskau, abgestürzt. Das Flugzeug war auf den Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, registriert. Es sollte von Moskau nach St. Petersburg fliegen, wo Prigoschins Firmen ihren Sitz haben.

Das russische Staatsfernsehen hatten Stunden nach dem Absturz den Tod Prigoschins verkündet. Die Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf die Zivilluftfahrtbehörde Rosawiazija, dass der Wagner-Chef auf der Passagierliste war.

Am späten Abend bestätigte die Behörde dies. Die von der Fluglinie erstellte Passagierliste enthielt Prigoschins Namen. Viele Kommentatoren sahen dies als Bestätigung seines Todes. Eine direkte Bestätigung von Rosawiazija oder sonst einer offiziellen Stelle in Russland, dass Prigoschin tot ist, gab es allerdings weiter nicht.

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Prigoschin, wo bist du? - keystone

Neben Prigoschin waren sechs weitere Passagiere und drei Crew-Mitglieder auf der Liste der Embraer Legacy 600. Unter ihnen war auch Dimitri Utkin, in Mitbegründer der Wagner-Truppe. Eine Untersuchung des Absturzes sei eingeleitet worden.

Laut Berichten sei die Maschine «von einer Art Luftabwehrbatterie abgeschossen» worden. Videos in den sozialen Medien zeigen, wie ein Flugzeug vom Himmel stürzt. Anwohner berichteten von lauten Explosionen vor dem Absturz.

Telegram-Kanal spricht von gezieltem Abschuss

Grey Zone, ein von Prigoschin verwendeter Telegram-Kanal, verbreitet die Theorie, dass das Flugzeug gezielt von der Flugabwehr abgeschossen worden sei. Überprüfbar war die Behauptung eines Abschusses nicht. Grey Zone schrieb auch, es seien zwei Flugzeuge der Privatarmee Wagner in der Luft gewesen. Am Mittwochabend vermeldete der Kanal dann den Tod des Wagner-Bosses.

Das zweite habe auf dem Flug nach St. Petersburg kehrt gemacht und sei im Flughafen Ostafjewo südlich von Moskau gelandet. Grey Zone zog die Behördenversion in Zweifel.

Demnach soll Prigoschin auf der Passagierliste der ersten Maschine gestanden haben und getötet worden sein. «Wo Jewgeni Prigoschin letztlich war, dazu gibt es im Moment keine genauen Informationen», hiess es.

Meuterei genau zwei Monate her

Der Wagner-Chef wurde zuletzt vor einigen Tagen in Afrika gesichtet. Ein Video zeigte Prigoschin in der Wüste, in Tarnkleidung und mit einem Gewehr in der Hand.

Der 62-Jährige und seine Wagner-Söldner kämpften zu Beginn des Ukraine-Kriegs auf der Seite Russlands. Vor genau zwei Monaten jedoch startete Prigoschin mit seiner Armee einen Marsch auf Moskau.

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Prigoschin zog sich nach seinem kurzen Aufstand gegen die Moskauer Kriegsführung zurück. Er kritisierte die russische Armee stark.
Wagner Jewgeni Prigoschin
Nach dem gescheiterten Aufstand wurde zunächst gemunkelt, dass sich Prigoschin in Belarus befinde. (Archivbild)
Wagner Prigoschin
Seit dem abgebrochenen Putsch-Versuch sind mehrere Video-Clips von Prigoschin aufgetaucht. (Archivbild)
Wagner Afrika Prigoschin
Nun soll er sich in Afrika befinden. (Symbolbild)
Wagner-Truppe Prigoschin Afrika
Dort würde seine Wagner-Truppe Aufklärungsarbeiten durchführen. (Archivbild)

Die Hintergründe dieser Ereignisse sind bis heute unklar. Präsident Wladimir Putin nannte ihn einen Verräter. Der Putschversuch scheiterte jedoch, Prigoschin wurde auferlegt, nach Belarus auszuwandern. Dafür solle er Straffreiheit erhalten.

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