In mehreren Städten der Südukraine wurden bei einem russischen Luftangriff in der Nacht auf Freitag Gebäude zerstört, Menschen getötet und verletzt.
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Ein zerstörtes Gebäude in Dnipro. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Nacht wurde die Südukraine von massiven russischen Luftangriffen getroffen.
  • Mehrere Menschen wurden getötet und verletzt.
  • Sowohl Wohnhäuser als auch Gebäude der Infrastruktur wurden zerstört.
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Dnipropetrowsk ist nach Behördenangaben in der Nacht auf Freitag von Russland massiv aus der Luft beschossen worden. Das industriell wichtige Gebiet liegt im Süden der Ukraine.

In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mindestens zwei Menschen getötet und 15 verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak auf Telegram mit. Ein fünfgeschossiges Wohnhaus und zwei Infrastrukturobjekte seien getroffen worden. Es seien gezielt Anlagen der ukrainischen Eisenbahn beschossen worden, teilte das Staatsunternehmen mit. Der Hauptbahnhof von Dnipro sei gesperrt, Fernverkehrszüge würden umgeleitet.

Selenskyj fordert gleiche Hilfe wie bei Israel-Angriff

In der Stadt Synelnykowe wurden nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Getroffen wurden mehrere Einfamilienhäuser. In Pawlohrad wurde den Behördenangaben nach eine Fabrik beschädigt, in Kriwyj Rih ein Objekt der Infrastruktur.

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Eine Familie verlässt mit ihrem Hund ihr Wohnhaus in Dnipro. - keystone

Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram: Der Himmel über der Ukraine könne ebenso gut verteidigt werden wie jener über Israel, wenn die Auslandspartner entsprechende Waffen lieferten.

Neun Raketen abgeschossen

Nach Angaben von Gouverneur Lyssak konnte die Flugabwehr über dem Gebiet Dnipropetrowsk neun russische Raketen abschiessen, aber nicht alle. In Dnipro und anderen Städten des Gebiets sind seit sowjetischen Zeiten Flugzeug- und Raketenbau sowie andere Rüstungsbetriebe angesiedelt. Im Süden bildet der Fluss Dnipro die Frontlinie zu den angreifenden russischen Truppen. Diese beschossen über den Fluss hinweg den Landkreis Nikopol mit Artillerie, wie Lyssak mitteilte.

Von Explosionen wegen des Einsatzes von Flugabwehr wurde nachts auch aus dem Gebiet Odessa am Schwarzen Meer berichtet. Die Stadt sei vom Schwarzen Meer aus mit Raketen angriffen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

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Ein Verletzter in Dnipro wird von Einsatzkräften versorgt. - keystone

Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine russische Invasion ab. Fast jede Nacht greift die russische Armee Ziele im ukrainischen Hinterland mit Raketen und Kampfdrohnen an. Zu Treffern auf militärische Ziele macht die Ukraine selten Angaben. Doch der Beschuss zerstört systematisch auch die Energieversorgung und Anlagen der Infrastruktur und trifft viele andere zivile Ziele.

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