Russland füllt nach den Worten eines Gewerkschaftschefs derzeit seine Getreidespeicher auf, statt Getreide ins Ausland zu liefern.
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Blick auf ein Weizenfeld. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vorräte liegen 20 Prozent über Vorjahresniveau.

Die Getreidevorräte lägen derzeit rund 20 Prozent über dem Stand des Vorjahres, sagte Gewerkschaftschef Arkadi Slotschewski am Montag unter Berufung auf die Statistikbehörde Rosstat. Gleichzeitig betonte er, Russland beschränke «in keiner Weise» seine Getreideexporte ins Ausland. Bei Weizen habe das Land beispielsweise eine Exportkapazität von rund 40 Millionen Tonnen, «und 36 Millionen werden wir bis Ende der Saison exportieren».

Slotschewski sprach von einer «Informations-Hysterie» über angeblich drohende Hungersnöte, die zu Preissteigerungen führe. Tatsächlich sei die Ernährungssicherheit nicht gefährdet. «Sobald die Hysterie vorüber ist, werden die Preise sinken», sagte der der Chef der Getreidegewerkschaft. Die russische Getreideernte werde in diesem Jahr voraussichtlich bei 120 Millionen Tonnen liegen und damit unter den vom Agrarministerium prognostizierten 130 Millionen Tonnen.

Die Ukraine und Russland gehören zu den weltweit wichtigsten Getreideproduzenten. Der Export aus beiden Ländern ist wegen der Kämpfe in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland eingebrochen. Experten fürchten Hungersnöte besonders in den ärmsten Ländern der Erde.

Die russischen Weizenreserven dürften derweil weiter steigen: Am Montag kündigte ein von Russland eingesetzter Verwaltungsbeamter der ukrainischen Region Cherson, der dort produzierte Weizen werde an Russland verkauft und über die Krim dorthin geliefert.

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