Rumänien: Simion gewinnt erste Runde der Präsidentenwahl
Der extrem rechte, mit einem Kremlfreund werbende Kandidat Simion liegt in der ersten Runde der Präsidentenwahl in Rumänien haushoch vorn.

George Simion hat die erste Runde der Präsidentenwahl in Rumänien mit grossem Abstand gewonnen. Das EU- und Nato-Land steht damit vor einem möglichen Rechtsruck.
Simion verfehlte jedoch die absolute Mehrheit und muss nun in die Stichwahl. In der entscheidenden Runde am 18. Mai tritt er gegen den parteilosen Bürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan, an.

Simion sicherte sich rund 40 Prozent der Stimmen. Dan erreichte laut der «Tagesschau» 20,91 Prozent und lag damit nur knapp vor Crin Antonescu.
Als Kandidaten der bürgerlich-sozialdemokratischen Regierung erhielt dieser 20,30 Prozent. Zwischen Dan und Antonescu lagen demnach lediglich 56'000 Stimmen.
Droht Rumänien Rechtsruck?
Antonescu gestand seine Niederlage ein. Die endgültige Entscheidung über das Präsidentenamt fällt nun zwischen Simion und Dan.
Simions Wahlkampfbotschaft sorgte für Aufsehen, denn er suchte demonstrativ die Nähe zum Kremlfreund Calin Georgescu, wie die «Tagesschau» berichtet.
Simions Schulterschluss mit Kremlfreund Georgescu
Im Wahlkampf betonte Simion die Zusammenarbeit mit Georgescu. «Wir haben zusammen Geschichte geschrieben, wir nähern uns einem hervorragenden Ergebnis», erklärte Simion im Fernsehen, wie «ntv» berichtet.
Georgescu war bei der ersten Wahlrunde im November 2024 noch als rechtsextremer Kandidat angetreten und hatte überraschend die meisten Stimmen erhalten.
Das Verfassungsgericht annullierte jedoch das Ergebnis wegen Unregelmässigkeiten bei der Wahlkampffinanzierung. Zudem wurde Georgescu eine erneute Kandidatur untersagt, da er demokratische Grundwerte nicht anerkenne, wie die «Tagesschau» berichtet.
Seit Ende Februar ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn.