In Italien funktioniert die Kehrichtabfuhr nicht. Vor allem Rom versinkt wegen der Unfähigkeit der Regierung im Müll.
Müll in Rom.
In und um eine Mülltone in Rom stapeln sich die Abfallsäcke. - Twitter/ImmondiziaR
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Rom türmen sich die Müllberge.
  • Die Anwohner haben die genug von der Verschandelung ihrer Stadt.

«Die ewige Stadt» versinkt im Müll. In Rom stapeln sich überall die Abfallsäcke. Auch unweit der Touristenhotspots, wie dem Petersdom, sind ganze Müllberge aufgetürmt. Vor über zwei Jahren versprach die Fünf-Sterne-Bewegung «alles im Sinne der Bürger». Mit dem Müll-Notstand ist die Regierung Italiens aber überfordert.

Die 3,5 Millionen Bewohner Roms produzieren jeden Tag 5000 Tonnen Abfall. Da aber Deponien und Müllverarbeitungsanlagen fehlen, weiss die Kehrichtabfuhr nicht wohin mit den Abfallbergen und holt sie meist wochenlang gar nicht erst ab. Die Vermüllung ihrer Stadt stinkt vor allem den Anwohnern.

«Solche Zustände verdient die Stadt nicht»

«Das hier ist eine historische Stadt, doch historisch sind leider nur die Abfallberge», sagt ein Römer gegenüber «10vor10»-Korrespondent Philipp Zahn. Seit Monaten funktioniere die Müllabfuhr nicht mehr. Eine andere Anwohnerin bringt es auf den Punkt: «Solche Zustände verdient die Stadt nicht.»

Die Fünf-Sterne-Bewegung und die Lega wollen die Last auf die Bürger abwälzen: Wer mehr Müll macht, soll mehr zahlen. Wegen der Luftverschmutzung will die Regierung aber keine Kehrichtverbrennungsanlagen in Italien. Zu allem Überfluss brannte im Dezember auch noch Roms einzige Mülltrennungsanlage ab.

Viele Römer versuchen darum selbst für Ordnung zu sorgen. Nicht alle aber auf legale Weise. Die Spezialeinheit Umweltschutz der Carabiniere ist besorgt wegen der Zunahme der illegalen Praktiken zur Müllbeseitigung. Da sich die Preise der regulären Müllverbrennung aber in den letzten Jahren verdreifacht haben, ist man nicht überrascht.

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