Weil wegen der Sanktionen ein Produktionsstopp drohte, stellt Italien eine Raffinerie eines russischen Öl-Riesen unter Kontrolle.
Italien stellt eine von Russland kontrollierte Lukoil-Raffinerie in Sizilien unter staatliche Kontrolle. (Archivbild).
Italien stellt eine von Russland kontrollierte Lukoil-Raffinerie in Sizilien unter staatliche Kontrolle. (Archivbild). - sda - KEYSTONE/AP/Salvatore Cavalli
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Raffinerie des russischen Riesen Lukoil wird unter italienische Kontrolle gestellt.
  • Wegen der Sanktionen drohte ein Produktionsstopp.
  • Nun kann die Raffinerie weiter arbeiten, Tausende Arbeitsplätze sind gesichert.

Italien hat eine vom russischen Öl-Riesen Lukoil betriebene Raffinerie in Sizilien vorerst unter staatliche Kontrolle gestellt.

«Die Notmassnahme zielt darauf ab, sowohl ein strategisches nationales Energiezentrum als auch die für Sizilien und das ganze Land so wichtigen Arbeitsplätze zu schützen», erklärte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Donnerstag. Die Entscheidung über die Isab-Raffinerie, eine der grössten Europas, gelte vorerst für bis zu zwölf Monate. Laut Meloni arbeiten rund 10'000 Menschen für Isab.

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Angestellte protestieren gegen den drohenden Produktionsstopp der Raffinerie in Italien. - Keystone

Die Raffinerie in Priolo lief Gefahr, ihre Produktion einstellen zu müssen, da am 5. Dezember das Embargo der Europäischen Union gegen die Einfuhr von russischem Rohöl auf dem Seeweg in Kraft tritt. Die nun verhängte staatliche Kontrolle soll nach den zwölf Monaten nochmals verlängert werden können.

Rom folgt mit seiner Entscheidung dem Beispiel Berlins, das im September die Kontrolle über die deutschen Aktivitäten des russischen Ölkonzerns Rosneft übernommen hatte. Rosneft geht wegen der Treuhandverwaltung seiner deutschen Tochterfirmen gerichtlich gegen das Bundeswirtschaftsministerium vor.

Die Isab-Raffinerie hat eine jährliche Kapazität von zehn Millionen Tonnen Rohöl und deckt etwa 20 Prozent des Bedarfs von Italien.

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