Right Livelihood Award: Alternative Nobelpreise vergeben
Mit dem Right Livelihood Award werden Personen ausgezeichnet, die sich für eine bessere Welt einsetzten. Er wird auch als «Alternativer Nobelpreis» bezeichnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Die «Alternativen Nobelpreise» werden an weniger bekannte Persönlichkeiten vergeben.
- Dieses Jahr geht der Preis an drei Aktivistinnen und Aktivisten der Graswurzel-Bewegung.
Sie kämpfen beispielsweise für die Umwelt oder die Menschenrechte. Ein grosser Aufwand, der nicht immer honoriert wird. De Right Livelihood Award steuert dem entgegen. Er zeichnet Menschen für die Gestaltung einer besseren Welt aus.
Right Livelihood Award: Kampf um eine bessere Welt
Die Preise gehen an drei Aktivistinnen und Aktivisten aus Kamerun, Russland und Kanada sowie eine Umweltschutzorganisation aus Indien.
Die Legal Initiative for Forest and Environment (Life) werden in diesem Jahr ausgezeichnet. Dies für ihren jeweiligen Einsatz für Frauen- und Mädchenrechte, den Klima- und Umweltschutz sowie die Rechte von Ureinwohnern. Das gab die Right-Livelihood-Stiftung, die die Auszeichnung alljährlich vergibt, am Mittwoch in Stockholm bekannt.

Die diesjährigen Preisträger seien unerschrockene Mobilisierer, die zeigten, was Graswurzelbewegungen bewirken könnten. Dies sagte Stiftungsdirektor Ole von Uexküll. Angesichts der Klima- und Umweltkrise, von Gewalt und eklatanten Menschenrechtsverletzungen setzten sie sich für eine bessere Zukunft ein.
Marthe Wandou aus Kamerun wird dafür ausgezeichnet, dass sie in ihrer Heimat ein Modell des gemeindebasierten Kinderschutzes geschaffen hat. Freda Huson erhält die Auszeichnung für ihren furchtlosen Einsatz bei der Rückeroberung der Kultur ihres Volkes, der indigenen Wet'suwet'en. Die Legal Initiative for Forest and Environment wird für ihre juristische Arbeit geehrt. Diese hilft lokalen indischen Gemeinden, Naturressourcen zu schützen.
Hoffnung auf mehr Aufmerksamkeit
Der Umweltschützer Wladimir Sliwjak bekommt den Preis dafür, dass er den Widerstand der Zivilgesellschaft gegen die Kohle- und Atomindustrie gestärkt hat. Gut einen Monat vor der Weltklimakonferenz in Glasgow sei die Auszeichnung von Sliwjak auch als ein dringender Aufruf zu verstehen.
Sliwjak selbst hofft, dass russische Aktivisten durch die Auszeichnung wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten. Sie stünden unter grossem Druck der Regierung, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Der Preis wird dazu beitragen, dass die Stimmen lauter werden, die der Regierung sagen: Stoppen Sie die Kohleverbrennung, stoppen Sie den Bau gefährlicher Atomkraftwerke.»

Der seit 1980 verliehene Preis heisst offiziell Right Livelihood Award, ist gemeinhin aber als Alternativer Nobelpreis bekannt. Die Right-Livelihood-Stiftung ehrt damit alljährlich Vorkämpfer für Menschenrechte, Umwelt und Frieden. Die Auszeichnung steht dabei in kritischer Distanz zu den eigentlichen Nobelpreisen.

Mit dem Award ist neben einem Preisgeld in Höhe von rund 106'000 Franken auch langjährige Unterstützung durch die Stiftung verbunden. Geehrt werden die Ausgezeichneten am 1. Dezember im Rahmen einer Live-Veranstaltung in Stockholm.