Nach fast drei Wochen im Hafen von Marseille ist das Rettungsschiff «Aquarius» am Samstag zu einer neuen Mission in See gestochen.
Das Rettungsschiff Aquarius legt im Hafen in Senglea (Malta) an.
Das Rettungsschiff Aquarius legt im Hafen in Senglea (Malta) an. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rettungsschiff «Aquarius» nimmt Kurs auf Libyen.
  • Es hatte fast drei Wochen lang in Marseille gelegen, weil ihm die Flagge entzogen wurde.

Nach einer fast dreiwöchigen Zwangspause im Hafen von Marseille ist das Rettungsschiff «Aquarius» am Samstag zu einer neuen Mission zur Rettung von Bootsflüchtlingen in See gestochen. Das Schiff solle in etwa drei Tagen die Gewässer vor der Küste Libyens erreichen, von wo aus viele Migranten die gefährliche Überfahrt nach Europa wagen, sagte die Sprecherin der Hilfsorganisation SOS Méditerranée, Laura Garel, der Nachrichtenagentur AFP.

In welchem europäischen Hafen das Schiff nach der Mission anlegen wird, war unklar. Die vorangegangenen Rettungseinsätze waren zu regelrechten Irrfahrten geworden, weil zunächst kein Hafen das Schiff und die Flüchtlinge aufnehmen wollte.

Die «Aquarius» hatte seit dem 27. August in Marseille gelegen, weil die britische Kronkolonie Gibraltar ihm die Flagge entzogen hatte. Die neue Rettungsmission am Samstag trat sie nun unter der Flagge Panamas und unter dem neuen Namen «Aquarius 2» an.

Probleme bei vergangenen Missionen

Das von SOS Méditerranée gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen betriebene Rettungsschiff war bei seinen vergangenen zwei Missionen auf massive Probleme gestossen, einen Hafen zu finden. Im Juni irrte die «Aquarius» mit mehr als 600 Flüchtlingen tagelang im Mittelmeer umher, nachdem die neue Rechts-Regierung in Rom ihre Häfen gesperrt hatte und auch Malta eine Aufnahme verweigerte. Schliesslich konnte das Schiff im spanischen Valencia anlegen.

Nach einem erneuten Tauziehen der EU-Länder Mitte August erklärte sich schliesslich Malta bereit, einen Hafen zu öffnen. Die 141 Flüchtlinge an Bord wurden auf fünf Länder verteilt, Deutschland wollte bis zu 50 Menschen aufnehmen.

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