In mehreren Ländern wurden Journalisten zum Tode verurteilt. Reporter ohne Grenzen zufolge müssen neun Medienschaffende mit einer Hinrichtung rechnen.
reporter ohne grenzen
«Reporter ohne Grenzen» protestieren mit einem Schild. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In mehreren Ländern sind Journalistinnen und Journalisten zum Tode verurteilt worden.
  • Reporter ohne Grenzen zufolge müssen neun Medienschaffende mit einer Hinrichtung rechnen.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen zeigt sich bestürzt über Todesurteile gegen Journalisten in mehreren Ländern. Dieses Jahr seien bereits vier Medienschaffende im Jemen und ein Redakteur im Iran zum Tode verurteilt worden.

Sie könnten jederzeit hingerichtet werden, teilte Reporter ohne Grenzen am Freitag mit. «Es ist unvorstellbar, dass Journalistinnen und Journalisten auch im Jahr 2020 immer noch zu dieser archaischen und barbarischen Strafe verurteilt werden.» Dies sagte Vereinsgeschäftsführer Christian Mihr.

Neun Medienschaffende müssen mit Hinrichtung rechnen

Die vier jemenitischen Reporter waren den Angaben zufolge vor fünf Jahren von Huthi-Rebellen entführt, mit Gewalt verhört und gefoltert worden. Zuvor hatten sie unter anderem über den Krieg im Jemen und Menschenrechtsverletzungen durch die Huthis berichtet.

reporter ohne Grenzen
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht der Jemen auf dem 167. von 180 Plätzen. - Keystone

Gegen den iranischen Regierungskritiker Ruhollah Sam hat ein Teheraner Revolutionsgericht Ende Juni ein Todesurteil verhängt. Er hatte eine Website und einen Kanal auf dem Nachrichtendienst Telegram betrieben.

Sam hatte aus dem französischen Exil über politische Korruption im Iran berichtet. Er war im Oktober 2019 bei einer Reise nach Bagdad entführt worden. «Mit den jüngsten Urteilen steigt die Zahl der Medienschaffenden, die weltweit mit einer Hinrichtung rechnen müssen, auf neun», listete Reporter ohne Grenzen auf.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HinrichtungStrafeHuthiGewaltKriegKorruption