Bei Demonstrationen der regierungskritischen «Gelbwesten» kam es in der französischen Hauptstadt Paris auch am Osterwochenende wieder zu Ausschreitungen.
Gelbwesten Notre-Dame
Ein Demonstrant bringt bei einem Protest am 22.04.19 vor der Notre-Dame-Kathedrale in Paris einen Banner mit der Aufschrift auf Französisch: «Notre-Dame ist dachlos, wir auch!» an. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag kam es bei den «Gelbwesten»-Protesten in Paris erneut zu Randalen.
  • Einige Teilnehmer kritisierten die hohen Spenden nach dem Brand der Notre-Dame.

Dass Autos samstags in Paris in Flammen aufgehen – das überrascht schon fast niemanden mehr. Doch am Osterwochenende sorgt vor allem der Aufruf zum Suizid bei den «Gelbwesten»-Protesten für Entrüstung.

In Paris waren am Samstag rund um die Kathedrale Notre-Dame und die Champs-Élysées keine Proteste erlaubt. Auf der Prachtmeile war es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen gekommen.

Die Anhänger der «Gelbwesten» sammelten sich schliesslich auf dem Platz der Republik im Osten der Stadt. Es kam erneut zu Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften – Fahrzeuge und Autos gingen in Flammen auf.

Gelbwesten protestieren gegen Notre-Dame-Spenden

Für das Osterwochenende hatten einige Führungsfiguren der zersplitterten Bewegung zu heftigen Protesten aufgerufen. Ärger gab es bei einigen Anhängern der Bewegung über die hohen Notre-Dame-Spenden.

Für den Wiederaufbau der bei einem Brand schwer beschädigten Kathedrale kamen innerhalb kürzester Zeit Hunderte Millionen Franken zusammen.

Behördenangaben zufolge gingen 27'900 Menschen in ganz Frankreich auf die Strasse, davon 9000 in Paris. Die «Gelbwesten» machten deutlich höhere Angaben. Eine Woche zuvor hatten etwas mehr Anhänger, 31'000, demonstriert. Allerdings hat sich die Zahl für Paris fast verdoppelt.

Journalisten festgenommen

Journalisten beklagten, dass während der Demonstrationen am Samstag Reporter festgenommen worden seien. «Zwei unabhängige Journalisten festgenommen und mehrere andere im Visier von Hartgummigeschossen», klagt Reporter ohne Grenzen. Und das, obwohl sie eindeutig als Presse identifiziert worden seien.

«Wenn Journalisten festgenommen werden, werden sie natürlich nicht in ihrer Eigenschaft als Journalisten festgenommen», erklärt Innenminister Castaner. Sondern wegen der festgestellten Straftaten sagt er gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP.

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