Hochzeit

Quo vadis Venedig? Katerstimmung nach Bezos-Hochzeit

Keystone-SDA
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Italien,

Jeff Bezos und Lauren Sánchez verwandeln Venedig in eine Hochsicherheits-Romcom mit Promi-Auflauf und Protesten.

Sánchez Bezos
Lauren Sánchez Bezos und Jeff Bezos verliessen das Aman-Hotel, um am letzten Fest ihrer Hochzeitsfeierlichkeiten teilzunehmen – einen Tag nach ihrer Trauung in Venedig, Italien. - epa

Drei Tage lang haben Amazon-Gründer Jeff Bezos und die ehemalige TV-Moderatorin Lauren Sánchez Venedig in eine Art Hochsicherheits-Romcom mit Designerkleidern, Promi-Auflauf und Protesten verwandelt. Die Feierlichkeiten waren streng abgeschirmt.

Den Abschluss bildete am Samstagabend eine grosse Party im Arsenale, einem alten Werftgelände der Stadt, unter dem Motto «Dolce Notte» (Süsse Nacht). Viele Gäste interpretierten das Thema der süssen Träume wörtlich und erschienen in luxuriöse Pyjamas oder Dessous-inspirierten Abendroben.

Sánchez selbst trug, wie das Modemagazin «Vogue» schrieb, ein massgeschneidertes Kleid von Versace – Teil einer dreitägigen Garderobe, die italienischen Modenamen wie Schiaparelli und Dolce & Gabbana huldigte. Letztere entwarfen auch ihr Brautkleid, inspiriert von Sophia Loren in «Hausboot» (1958).

Für das musikalische Programm waren viele grosse Namen im Rennen – Beyoncé, Elton John, Lady Gaga. Am Ende sorgten laut Medienberichten Sänger Usher mit R&B-Hits und DJ Cassidy für Tanzstimmung.

Laut der Tageszeitung «Corriere della Sera» wurden am Abend Fleischbällchen, Schwertfisch, glutenfreie Pasta und Ragù serviert – bodenständig Italienisch mit Twist? Schon zuvor war bekanntgeworden, dass das Hochzeitsmenü die Region Kampanien ehrte – mit Pizza, Pasta und Zitronendessert von der Amalfiküste, zubereitet natürlich von Sterneköchen.

Die Trauung: Intim trotz Promi-Auflauf

Das Jawort gaben sich der 61-jährige US-Milliardär und die 55-jährige Ex-Journalistin am Freitag im Garten der Cini-Stiftung, einem ehemaligen Benediktinerkloster auf der Lagunen-Insel San Giorgio mit Blick auf den Canal Grande.

Laut «Vogue» sagte Sánchez, sie fühle sich wie eine Prinzessin und die Hochzeit, die schätzungsweise zwischen 10 und 50 Millionen Euro gekostet haben soll, sei «extrem intim» gewesen. 70 der rund 200 Gäste seien Familienmitglieder – dazu kamen Prominente wie Kim Kardashian, Oprah Winfrey, Leonardo DiCaprio, Orlando Bloom und Bill Gates.

Modedesignerin Diane von Fürstenberg sagte dem «Corriere della Sera» die Hochzeit sei «sehr schön und herzlich» gewesen. Bereits während der Feier postete die Braut Fotos von sich im Kleid auf Instagram – versehen mit Herz-Emoji und dem Datum 06/27/2025. Das Profil trägt seither den Namen Lauren Sánchez Bezos. Zur Abschlussparty zeigte sie sich mit einer Clutch mit der Aufschrift «Mrs. Bezos».

Sicherheitsaufgebot und Proteste

In der Lagunenstadt herrschte allerdings nicht nur Promi-Alarm: Wegen Temperaturen über 30 Grad sprach das italienische Gesundheitsministerium eine Hitzewarnung aus. Parallel war Venedig abgeriegelt, Polizei und Militär zeigten starke Präsenz. Aus Sorge vor Protesten und Sicherheitsrisiken galt für viele Bereiche ein erhöhter Alarmzustand.

Lauren Sanchez
Lauren Sánchez verlässt ihr Luxus-Hotel in Venedig. - keystone

Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen wurde demonstriert: Die Protestgruppe «No place for Bezos» organisierte am Samstag eine farbenfrohe, friedliche Protestaktion vom Bahnhof Santa Lucia bis zur Rialtobrücke. Seit Tagen äusserten Kritiker ihren Unmut darüber, dass Venedig zunehmend Grossevents und Superreiche beherbergt.

Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro zeigte Verständnis dafür – Transparente und Symbolpolitik gehörten zur Demokratie, sagte er italienischen Medien. Wer bei Hitze Plakate aufhängen wolle, dürfe das tun. Er kritisierte allerdings den Zeitpunkt: Während die Stadt unter Sicherheitsalarm stand und Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten zu Gast war, sei ein Streit mit der Polizei fehl am Platz. Brugnaro betonte zugleich, dass die Proteste nicht stellvertretend für die Haltung der gesamten Stadt stünden.

Katerstimmung nach der Hochzeit – Millionenspenden als Trost?

Drei Millionen Euro soll Jeff Bezos nach Angaben aus seiner Umgebung an Einrichtungen der Stadt gespendet haben – eine Summe, die Kritiker angesichts seines geschätzten Vermögens von 220 Milliarden US-Dollar als symbolisch einstufen. Geschenke soll das Paar nicht gewollt haben: Die Gäste wurden stattdessen gebeten, für die «Serenissima», der Beiname Venedigs, zu spenden. Ob und wie viel dabei zusammenkam, ist unbekannt.

Venedig, wo die historische Altstadt mittlerweile weniger als 50.000 Einwohner zählt, verdient gut am Massentourismus – leidet aber auch darunter. Nun sind die Feierlichkeiten vorbei, die Privatjets und Jachten sind abgezogen. Zurück bleibt, wie nach jeder grossen Party, Stimmungskater bei den Venezianern und den rund 100.000 täglichen Touristen.

Kommentare

User #3515 (nicht angemeldet)

Also, 3 Mille sind wenig, wenn man bedenkt, wieviel Zaster der Jeff hat. Da kann er noch 7 drauf legen, so renierts.

User #4512 (nicht angemeldet)

Was heisst da Katerstimmung? Im Gegenteil: Die lokalen Leistungsträger haben Kasse gemacht, die einfachen Leute (Venezianer) können aufschnaufen bis zum nächsten Grossevent. Es wundert nicht, dass Venedig immer weniger Venezianer hat, wenn man diese Stadt buchstäblich ausverkauft. Für den Mammon lässt man sich gerne korrumpieren, zum Leidwesen der Umwelt und der örtlichen Bewohner.

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