Nach der Aufsehen erregenden Rückzugsankündigung von Prinz Harry und seiner Frau Meghan hat Queen Elizabeth II. ein Krisentreffen der königlichen Familie einberufen.
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Queen Elizabeth II. , Meghan und Harry zu Royal-Zeiten. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beratungen im engsten Familienkreis auf Schloss Sandringham.

An den Gesprächen auf dem Landsitz Schloss Sandringham am Montag sollen laut britischen Medienberichten neben der Königin und Prinz Harry auch Thronfolger Prinz Charles sowie Harrys Bruder Prinz William teilnehmen. Meghan soll per Telefon aus Kanada zugeschaltet werden.

Bei dem Treffen soll nach einem Kompromiss bei der Ausgestaltung der zukünftigen Rolle des Paares gesucht werden. Geklärt werden muss unter anderem, wie viel Geld die beiden künftig noch von Prinz Charles erhalten - bisher finanziert der Thronfolger aus seinem Privatvermögen laut Presseberichten 95 Prozent von Harrys Etat.

Auch die Frage, ob das Paar seine königlichen Titel behalten kann, steht laut einem Bericht der «Sunday Times» auf der Tagesordnung, ausserdem die Frage, was für Geschäfte die beiden künftig machen dürfen. Die Queen hatte bereits am Donnerstag rasch auf eine «praktikable Lösung» gedrungen, welche die Forderung des Paares nach mehr Freiheit berücksichtige.

Harry und Meghan hatten am Mittwoch völlig überraschend erklärt, sich aus der ersten Reihe des britischen Königshauses zurückzuziehen und unabhängiger leben zu wollen. Sie kündigten an, ihre Zeit künftig zwischen dem Vereinigten Königreich und Nordamerika aufzuteilen. Medienberichten zufolge hatte das Paar weder die Königin noch Harrys Vater Charles vorab über seine Entscheidung informiert, der Palast sei kalt erwischt worden.

Die «Sunday Times» zitierte Prinz William mit den Worten, er und sein jüngerer Brüder seien fortan «getrennte Einheiten» und die nach dem Tod ihrer Mutter Prinzessin Diana geknüpften engen Bande gekappt: «Unser ganzes Leben habe ich meinen Arm um meinen Bruder gelegt, und das kann ich nun nicht länger tun - wir sind getrennte Einheiten», sagte William demnach einem Freund.

Harry, Meghan und Sohn Archie hatten zum Jahresende sechs Wochen «private Familienzeit» in Kanada verbracht, Meghan kehrte inzwischen wieder dorthin zurück. Kanadischen Medien zufolge hält sie sich gemeinsam mit Archie auf Vancouver Island vor der kanadischen Westküste auf.

Das Paar hatte angekündigt, die Queen weiterhin voll zu unterstützen, aber gleichzeitig arbeiten und finanziell unabhängig werden zu wollen. Ihr aufwändig renoviertes Cottage auf Schloss Windsor wollen die beiden als Wohnsitz in England behalten.

Der Finanzexperte David McClure bezweifelte gegenüber der britischen Nachrichtenagentur Press Association, dass Harry und Meghan künftig gleichzeitig als Mitglieder des Königshauses und als Privatleute leben können: «Wie kann man gleichzeitig halb drinnen und halb draussen sein - die halbe Woche öffentliche Verpflichtungen wahrnehmen und die andere Hälfte sein eigenes Einkommen mit Fernsehen, Vorträgen und Büchern verdienen? Das steckt voller Fallstricke.» Schon in der Vergangenheit habe es sich als «toxische Mischung» erwiesen, wenn ranghohe Royals selbst Geld verdient hätten - «das hat nicht gut funktioniert».

Die britischen Steuerzahler haben sich laut einer Umfrage für die «Sun» ihre Meinung bereits gebildet: 81 Prozent der Befragten sind der Ansicht, Harry und Meghan sollten keinerlei finanzielle Unterstützung durch das Königshaus oder aus Steuermitteln mehr bekommen, 46 Prozent wollen, dass die beiden ihre Titel ablegen.

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