Putin hat ein Militärabkommen mit mehr als 40 afrikanischen Staaten geschlossen. Er wolle seine Präsenz in Afrika ausbauen.
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Putin im Kreml. - SPUTNIK/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland schliesst ein Militärabkommen mit über 40 afrikanischen Staaten.
  • Durch Waffenlieferungen wird deren Verteidigungsfähigkeit gestärkt.
  • Putin wollte beim Afrika-Gipfel zeigen, dass er nicht international isoliert ist.
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Russland hat nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin Abkommen über eine militär-technische Zusammenarbeit mit mehr als 40 Staaten des afrikanischen Kontinents geschlossen.

Die Militärabkommen zielten auf die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Länder ab, machte Putin am Freitag in St. Petersburg deutlich. Dort lief der letzte Tag des zweiten Russland-Afrika-Gipfels, der im Westen kritisiert wurde als «PR-Show» und als Versuch Putins, afrikanische Länder noch abhängiger zu machen von Russland.

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Wladimir Putin reist nicht zum Brics-Gipfel in Südafrika. - Eraldo Peres/AP/dpa

Die afrikanischen Staaten erhielten ein breites Spektrum an Waffen und Technik, sagte Putin. «Ein Teil dieser Lieferungen läuft auf einer unentgeltlichen Grundlage mit dem Ziel einer Stärkung der Sicherheit und der Souveränität der Staaten», betonte Putin. Zudem nähmen Vertreter afrikanischer Staaten aktiv an den von Russland organisierten militär-technischen Foren und Manövern teil, wo sie mit den Waffen und ihrem Einsatz vertraut gemacht werden müssen.

Russland will Getreide an Afrika liefert

Putin kündigte wie am ersten Gipfeltag am Donnerstag russische Hilfen an beim Streben der Länder, sich von den «Überbleibseln des Kolonialismus» zu befreien. Dabei versicherte der Kremlchef erneut, dass Russland verlässlicher Lieferant von Getreide für die Staaten des Kontinents bleiben werde. Zugleich kam von den afrikanischen Vertretern teils deutliche Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine und Moskaus Aufkündigung des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides, auf das viele ärmere Länder angewiesen sind.

Getreidehafen in Ismajil
Ein Bagger verlädt in einem Getreidehafen im ukrainischen Ismajil Getreide auf ein Frachtschiff. Andrew Kravchenko/AP/dpa - dpa

Russland wolle zudem seine Präsenz in Afrika ausbauen, neue Konsulate und Botschaften eröffnen und das Personal in bestehenden diplomatischen Vertretungen erweitern, kündigte Putin an. Das Riesenreich hat dafür viel freies Personal, weil aus dem Westen zuletzt im Zuge der Spannungen rund 600 russische Vertreter abziehen mussten, die teils der Spionagetätigkeit verdächtigt werden.

Putin wollte bei dem Afrika-Gipfel zeigen, dass er trotz seines Angriffskrieges international nicht isoliert ist. Geplant waren am Freitag auch eine Gipfelerklärung und eine Pressekonferenz.

Vertreten sind laut Kreml 49 der 54 Länder des Kontinents. Nur aus 17 kamen demnach Staats- und Regierungschefs. Das sind weniger Teilnehmer als bei der Gipfelpremiere 2019.

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