Prozess gegen mutmasslichen Doppelmörder von Espelkamp in Bielefeld begonnen
Vor dem Landgericht Bielefeld hat am Freitag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der im Juni im nordrhein-westfälischen Espelkamp seine Frau und seinen Schwager getötet haben soll.

Das Wichtigste in Kürze
- Mann soll Ehefrau und Schwager erschossen haben.
Zum Auftakt wurde die Anklage verlesen, wie ein Sprecher sagte. Die Staatsanwaltschaft geht von Mord und Heimtücke in beiden Fällen aus.
Der damals 52-Jährige soll erst den Bruder seiner von ihm getrennt lebenden Frau erschossen haben. Als die Frau flüchtete, soll er auch sie getötet haben. Er konnte zunächst fliehen, wurde aber einen Tag nach der Tat gefasst und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass es ihm um aus seiner Sicht überzogene Geldforderungen der Frau nach der Scheidung ging. Das Gericht erklärte am Freitag laut Sprecher, dass - wenn dies das Motiv wäre - auch Habgier als Mordmerkmal in Betracht käme.
Es zweifelte aber daran, dass die Schüsse auf die Ehefrau als Heimtücke gewertet werden könnten. Da diese geflohen sei, war sie womöglich zu dem Zeitpunkt nicht mehr arglos.
Eine Festlegung oder Entscheidung war dies noch nicht, das Urteil wird erst für das kommende Jahr erwartet. Im Januar und voraussichtlich auch im Februar sollen noch Zeugen befragt werden. Die Verteidigung kündigte am Freitag eine schriftliche Erklärung ihres Mandanten für den nächsten Verhandlungstag an.