Prognose: Lieferengpässe bremsen Konjunktur noch länger

DPA
DPA

Deutschland,

Einschätzungen des Wirtschaftsministeriums zufolge wird die Konjunktur in Deutschland weiterhin durch die Lieferengpässe gebremst. Für das kommende Jahr fällt die Prognose dafür optimistischer aus.

Das Wirtschaftsministerium prognostiziert einen geringfügigen Zuwachs in der Wirtschaftsleistung. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Das Wirtschaftsministerium prognostiziert einen geringfügigen Zuwachs in der Wirtschaftsleistung. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Entwicklung der Industriekonjunktur in Deutschland wird nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums noch auf absehbare Zeit von den Engpässen bei Vorprodukten gebremst.

Die Wirtschaftsleistung insgesamt werde deshalb in diesem Quartal voraussichtlich «nur noch geringfügig zulegen», prognostizierte das Ministerium in seinem am Montag veröffentlichten Monatsbericht.

Im dritten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung in Deutschland noch um 1,8 Prozent. Dies war aber vor allem auf die Erholung der Binnenkonjunktur und der Dienstleistungsbereiche zurückzuführen. Die Industrieproduktion war dagegen zuletzt rückläufig.

Prognose für 2022

Im kommenden Jahr, wenn die Lieferengpässe in der Industrie allmählich überwunden würden, werde es «zu einer deutlichen Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung kommen», prognostizierten die Experten. Der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt werde voraussichtlich auch in den kommenden Monaten anhalten - allerdings mit verminderter Dynamik.

Der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sieht unterdessen «erste Anzeichen für eine Entspannung von Lieferengpässen». Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerate, habe in den vergangenen Wochen etwas abgenommen, urteilten die Düsseldorfer Konjunkturforscher.

Die Entspannung sei zwar moderat, es handele sich aber um den ersten Rückgang der Rezessionswahrscheinlichkeit seit dem Frühjahr, als sich die internationalen Lieferengpässe zugespitzt hätten.

Allerdings entstünden durch die stark wachsende vierte Covid-Welle in Deutschland neue Risiken, warnte der IMK-Konjunkturexperte Peter Hohlfeld: «Es bleibt zu hoffen, dass die binnenwirtschaftliche Dynamik in den nächsten Wochen nicht durch einschränkende Massnahmen infolge der hohen Corona-Infektionszahlen in Mitleidenschaft gezogen wird.»

Kommentare

Weiterlesen

Schule
60 Interaktionen
Blutbad in Graz
Zerstörung Iran
199 Interaktionen
Nahost-Eskalation

MEHR IN NEWS

greta
Nach Gaza-Trip
Generationenspielplatz
Viel Freiraum
Goldküsten-Mörder Bumble
Auf Dating-Portal
Kollision auf A1
Wängi TG

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Boeing 787-8 Dreamliner
1 Interaktionen
Absturz
Granit Xhaka Luka Modric
10 Interaktionen
Heisses Gerücht
Obst Preise
1 Interaktionen
Teuerung