Absturz

Experte: «Sitz 11A zu buchen, ist keine Lebensversicherung»

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Deutschland,

Sind Sitzplätze im Flugzeug unterschiedlich sicher? Die Abweichungen sind einem Luftfahrtexperten zufolge nicht allzu gross.

Boeing 787-8 Dreamliner
Trümmer der Boeing 787-8 Dreamliner ragen aus einem Gebäude. - dpa

Nach Einschätzung des Luftfahrtexperten Heinrich Grossbongardt sind Sitzplätze in Flugzeugen ähnlich sicher. Allerdings böten Plätze im hinteren Flugzeugteil während eines Absturzes tendenziell eine grössere Überlebenschance als in vorderen Kabinen, sagte Grossbongardt der Deutschen Presse-Agentur: «Der Rest des Flugzeugs ist, vereinfacht gesagt, bei vielen Unfällen Knautschzone.»

Am Donnerstag waren bei einem Flugzeugabsturz in Indien mehr als 240 Passagiere und Crew-Mitglieder getötet worden. Ein einziger Mann, der Berichten nach auf Platz 11A sass, überlebte das Unglück. Der Fensterplatz befand sich im vorderen Teil des Flugzeugs am Notausgang auf der linken Seite. Grossbongardt merkte allerdings an: «Sitz 11A zu buchen, ist keine Lebensversicherung.»

Dass Plätze im hinteren Teil tendenziell sicherer seien, habe auch das Flugzeugunglück Ende 2024 im südkoreanischen Muan gezeigt, sagte er. Eine Maschine der Billigfluglinie Jeju Air raste damals in eine Mauer am internationalen Airport. 179 Menschen starben. Nur zwei Crewmitglieder, die ganz hinten im Flugzeug auf Klappsitzen sassen, überlebten.

Experte kann Überleben des Mannes nicht erklären

Dass ein Mann den Absturz in Indien überlebt hat, kann der Experte nicht erklären. «Der Überlebende hat unfassbares Glück gehabt», sagte Grossbongardt, der in Hamburg lebt und Unternehmen der Branche berät. Zuvor hatte er nach eigenen Angaben auch in der Luftfahrtindustrie gearbeitet.

Grossbongardt: Flugzeug ist sicherstes Verkehrsmittel

Trotz des Unglücks hält der Experte das Flugzeug für das sicherste Verkehrsmittel. «Fliegen war sicher und wird immer sicherer», sagte er. Hersteller investierten fortlaufend in die Sicherheit neuer Modelle. Sitze seien etwa robuster geworden und könnten mittlerweile eine Last von etwa 1,3 Tonnen aushalten. Das führe dazu, dass sie im Fall eines Unfalls nicht weggerissen werden.

Laut dem Verband der Fluggesellschaften IATA gab es 2024 auf 880'000 Flügen einen Unfall. Das entspricht einer Rate von 1,13 auf eine Million Flüge.

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Kommentare

User #6096 (nicht angemeldet)

Der Flieger hatte zu wenig Auftrieb, deshalb einen Strömungsabriss. Das kann viele Ursachen haben, oft eine Verkettung von Problemen.

User #3641 (nicht angemeldet)

Klar ist Fliegen sicher: nur nicht mit den Boeing Dingern ab Baujahr 2012. Die klatschen ja am laufenden Band runter.

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