Nach den Präsidentschaftswahlen in Österreich zeigt sich: Alexander van der Bellen konnte besonders bei den älteren Semestern punkten.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Bundespräsident Alexander Van der Bellen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Van der Bellen holte besonders bei Älteren viele Stimmen.
  • Auch holte er viele ehemalige Rechts-Wähler ab.

Alexander Van der Bellen verzeichnet bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich einen Erfolg. Sein Sieg geht auch auf einen Zustrom von Wählern zurück, die vor sechs Jahren für Norbert Hofer gestimmt haben. Laut dem Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung votierte fast jeder Fünfte dieser ehemaligen Rechts-Wähler für Van der Bellen.

Alexander Van der Bellen
Reaktionen am Wahlfest für Bundespräsident Alexander Van der Bellen . - Keystone

Nur jeder Dritte der damaligen Hofer-Wähler habe diesmal sein Kreuz beim FPÖ-Kandidaten Walter Rosenkranz gemacht, hiess es. Generell hatte der ehemalige Grünen-Chef Van der Bellen grossen Zuspruch bei älteren Wählern. Von unter 30-Jährigen bekam er deutlich weniger als 50 Prozent.

Über 50 Prozent im ersten Wahlgang

Amtsinhaber Van der Bellen hatte am Sonntag gegen sechs Mitbewerber einen klaren Sieg eingefahren. Hochrechnungen sehen ihn bei 56 Prozent, Rosenkranz bei rund 18 Prozent. Das Endergebnis inklusive der mehr als 800'000 Briefwahlstimmen sollte am Montagabend vorliegen. Die Wahlbeteiligung lag schätzungsweise bei 65 Prozent.

Da der 78-Jährige bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, ist eine Stichwahl nicht mehr nötig. Somit wird der ehemalige Grünen-Chef am 26. Januar 2023 erneut als Staatsoberhaupt Österreichs vereidigt. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Alexander van der bellen
Die Bundespräsidentschaftskandidaten Michael Brunner (MFG), Heinrich Staudinger, Gerald Grosz, Dominik Wlazny (Bierpartei), Tassilo Wallentin, Walter Rosenkranz (FPÖ) und Alexander Van der Bellen. - Keystone

Van der Bellen wies am Sonntagabend darauf hin, dass die Wahl jenseits der Grenzen genau beobachtet worden war. «Auch auf europäischer Ebene wird dieser Wahlerfolg von uns allen sehr, sehr wahrgenommen», so der 78-Jährige. Während Van der Bellen grosser Anhänger der EU ist, vertrat Gegenkandidat Rosenkranz wie die FPÖ generell äusserst EU-skeptische Positionen. So warb Rosenkranz für ein Ende der EU-Sanktionen gegen Russland.

Die Auszählung der Briefwahlstimmen hat nur noch Bedeutung für das Rennen um Platz drei. Der Chef der linken Bierpartei, Dominik Wlazny, und der rechtskonservative Kolumnist Tassilo Wallentin lagen bei jeweils rund 8 Prozent. Der rechte Blogger Gerald Grosz kam auf 6 Prozent, der Kandidat der impfkritischen Partei MFG, Michael Brunner, auf 2,2 Prozent. Der links-alternative Schuh-Fabrikant Heinrich Staudinger erzielte 1,6 Prozent der Stimmen.

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