Post erhöht Briefporto - Standardbrief kostet jetzt 80 Cent

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Deutschland,

Wer noch alte Briefmarken in der Schublade hat, der sollte in den kommenden Wochen mal zum Füller greifen und Briefe schreiben. Denn von Juli an wären Sendungen mit den alten Marken nicht ausreichend frankiert.

Die Post
Die Post erhöht ab 2022 die Preise für versendete Briefe. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Briefporto wird in Deutschland teurer.

Das Versenden eines Standardbriefs im Inland soll von Juli an 80 Cent kosten statt bisher 70 Cent, wie der Konzern am Montag in Bonn mitteilte. Für die Postkarte ist eine Erhöhung von 45 auf 60 Cent vorgesehen, auch andere Briefarten werden teurer.

Zuvor hatte die Bundesnetzagentur einen sogenannten Preiserhöhungsspielraum festgelegt - auf dieser Basis beantragte die Post daraufhin das Porto in den einzelnen Sendungsarten. In einem abschliessenden Schritt nimmt die Behörde den Antrag unter die Lupe, was aber als Formsache gilt.

Die Erhöhung ist umstritten - ursprünglich sollte das Porto insgesamt nicht so stark steigen wie nun vorgesehen. Die Bundesnetzagentur hatte im Januar einen Erhöhungsspielraum von 4,8 Prozent vorgeschlagen, was der Bonner Konzern mit Verweis auf kontinuierlich sinkende Briefmengen bei höheren Personalkosten als zu wenig kritisiert hatte. Daraufhin bekam das Unternehmen Schützenhilfe von der Bundesregierung, die eine Verordnung änderte und den Spielraum für Preiserhöhungen vergrösserte. Die Netzagentur musste erneut rechnen und kam auf einen Erhöhungsspielraum von 10,6 Prozent für das Gesamtporto aller Briefarten.

Die Konkurrenz der Post warf dem Bund daraufhin vor, den Wettbewerb zu verzerren - Paketdienste wie Hermes, DPD und GLS stört es, dass die Post durch die staatlich bewilligte Portoanhebung mehr Geld bekommt, womit sie ihren Paketbereich stärken kann. Die Post führt ihren Post- und Paketdienst in einem Bereich, mancherorts tragen ihre Angestellten sowohl Briefe als auch Pakete aus.

Der FDP wiederum war die Doppelrolle des Bundes beim ehemaligen Staatsmonopolisten ein Dorn im Auge: Einerseits ist die dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellte Bundesnetzagentur Aufsichtsbehörde über die Post, andererseits ist der Bund Grossaktionär des Unternehmens - von einer Portoerhöhung profitiert indirekt also auch die Staatskasse, wenn die Post Dividende zahlt.

Der frühere Staatsmonopolist wiederum stellt die Erhöhung als angemessen dar, auch weil er als Universaldienstleister zur schnellen Beförderung verpflichtet ist und entsprechend hohe Kosten hat für zahlreiche Briefkästen und viel Personal.

Zuletzt war das Porto Anfang 2016 angehoben worden, damals lag der Preiserhöhungsspielraum bei 7,5 Prozent - das Versenden eines Standardbriefs verteuerte sich zum Beispiel von 62 auf 70 Cent, das Verschicken einer Postkarte blieb damals gleich teuer.

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