Aufgrund von Ermittlungen der Spionageabwehr hat Polen den Kommandeur des Eurokorps, Gromadzinski, abberufen. Der erklärt, er habe sich nichts vorzuwerfen.
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Jaroslaw Gromadzinski (l.) mit Korpskommandant Hans-Peter Walser im März 2024. (Archivbild) - X/@JGromadzinski

Polen hat den bisherigen Kommandeur des Eurokorps in Strassburg, Generalleutnant Jaroslaw Gromadzinski, mit sofortiger Wirkung abberufen. Grund seien Ermittlungen der Spionageabwehr, nachdem neue Informationen über den Offizier bekannt geworden seien, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau am Mittwoch auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Gromadzinski sei in sein Heimatland zurückbeordert worden.

Der 53 Jahre alte Gromadzinski hatte das Eurokorps seit Juni geführt. Weitere Details zum Gegenstand der Ermittlungen gab es zunächst nicht. Dem Portal Onet.pl sagte der Spitzenmilitär, er habe sich nichts vorzuwerfen, wolle die laufenden Ermittlungen jedoch nicht kommentieren.

Eurokorps für Nato und EU einsatzbereit

Das Eurokorps wurde 1993 auf Initiative des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl und des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand geschaffen. Heute können ihm bis zu 60 000 Soldaten aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien und Luxemburg unterstellt werden. Es ist sowohl für die Nato als auch für die Europäische Union einsatzbereit. Die militärische Führung hat ihren Sitz in Strassburg.

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