Dank der Kooperation von Ermittlern aus mehreren Ländern konnten hunderte Verhaftungen durchgeführt werden. Ein grosser Schlag gegen organisierte Kriminalität.
Polizei
Die National Crime Agency (NCA) und die Polizei beteiligen sich an einer Razzia. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ermittler aus verschiedenen Ländern ist es gelungen, Verbrecher-Chats zu entschlüsseln.
  • Dank diesem Erfolg konnten hunderte Festnahmen durchgeführt werden.
  • Verbrechen wie Mordversuche und Drogentransporte konnten verhindert werden.

Ermittlern aus mehreren Ländern ist durch das Entschlüsseln von Verbrecher-Chats ein grosser Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Europa gelungen. Es gab Hunderte Festnahmen. 19 Drogenlabore wurden ausgehoben, Tausende Kilo Kokain, Crystal Meth und andere Drogen beschlagnahmt.

Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es, mehr als 20 Millionen geheimer Nachrichten abzuschöpfen. Das teilte die europäische Justizbehörde Eurojust am Donnerstag in Den Haag mit.

Operation habe organisiertes Verbrechen geschockt

Das Eindringen in die technische Infrastruktur des Anbieters von verschlüsselten Kurznachrichten EncroChat habe «Schockwellen durch organisierte Verbrecherbanden durch Europa» geschickt.

Zahlreiche Verbrechen konnten unterbunden werden, so Eurojust – darunter Mordversuche und Drogentransporte. In den Niederlanden wurde demnach Bargeld in Höhe von fast 20 Millionen Euro beschlagnahmt.

Britische Polizei
Einsatzkräfte in der britischen Hauptstadt - AFP

Britische Behörden bezeichneten die Operation als «massiven Durchbruch im Kampf gegen schwere und organisierte Kriminalität.» Es sei die grösste Ermittlungsoperation ihrer Geschichte. Der inzwischen geschlossene Kurznachrichtendienst EncroChat habe 60'000 Nutzer weltweit gehabt, davon allein 10'000 in Grossbritannien. Er sei ausschliesslich zu illegalem Handel, Geldwäsche und für Mordkomplotte gegen rivalisierende Kriminelle genutzt worden.

Zwei Tonnen Drogen sichergestellt

Allein in Grossbritannien habe es 746 Festnahmen gegeben. Das hiess es in einer Mitteilung der National Crime Agency und dem Verband der britischen Polizeibehörden am Donnerstag. Zudem seien 54 Millionen Pfund (umgerechnet knapp 60 Millionen Euro), 77 Schusswaffen und mehr als zwei Tonnen Drogen sichergestellt worden.

In Frankreich waren mehr als 60 Sonderermittler unter dem Codenamen «Emma 95» beteiligt. In den Niederlanden seien in die dort «Lemont» genannte Operation mehrere Hundert Ermittler einbezogen gewesen. Das Hacken der Chatnachrichten zwischen Tausenden von mutmasslichen Kriminellen sei auf der Grundlage behördlicher Genehmigungen erfolgt.

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