Polizei ermittelt wegen Vergiftungen in Flüchtlingsheimen
Nach mehreren Vergiftungsfällen in Flüchtlingsunterkünften in Schleswig-Holstein (D) ermittelt die Polizei.

Das Wichtigste in Kürze
- In Schleswig-Holstein (D) kamen mehrere Flüchtlinge mit Vergiftungssymptomen ins Spital.
- Ein Unbekannter soll verdächtige Substanzen in Umlauf gebracht haben.
Nach mehreren Vergiftungsfällen in Flüchtlingsunterkünften in Schleswig-Holstein ermittelt die Polizei. Einige Bewohner seien in den vergangenen Wochen mit entsprechenden Symptomen in Kliniken gebracht worden, teilte die Polizei in Bad Segeberg am Donnerstag mit. Ersten Erkenntnissen zufolge soll ein Unbekannter verdächtige Substanzen innerhalb einer Unterkunft in Boostedt in Umlauf gebracht haben. Von Mordanschlägen gingen die Beamten allerdings nicht aus.
Vielmehr deutete der bisherige Ermittlungsstand nach Angaben der Polizei darauf hin, dass die Betroffenen die Chemikalien bewusst verwendeten, um damit Abschiebungen zu verhindern. Es sei «wahrscheinlich, dass Bewohner vereinzelt entsprechende Substanzen einnehmen, um sich mittels eines dadurch erforderlich gewordenen Aufenthaltes in einem Krankenhaus einer Rückführung zu entziehen».
Die in Umlauf gebrachten Stoffen sollen demnach aber alles andere als harmlos sein und gesundheitsgefährdend wirken. In den zentralen landeseigenen Flüchtlingsunterkünften in Boostedt und Neumünster wurden die Bewohner laut Polizei bereits am Dienstag davor gewarnt.