Polizei entdeckt «möglichen Sprengsatz» in abgestelltem Zug in Köln
Die Polizei hat einen «möglichen Sprengsatz» in einem abgestellten Zug in Köln entdeckt. Er sei mit Nägeln, Schrauben und Schwarzpulver gefüllt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Köln hat die Polizei einen möglichen Sprengsatz in einem Zug entdeckt.
- Der Gegenstand war Experten des Landeskriminalamts zufolge nicht zündfähig.
Die Polizei hat einen «möglichen Sprengsatz» in einem abgestellten Zug in Köln entdeckt. Zunächst hatte die Polizei von einem verdächtigen Gegenstand gesprochen. Später stellte sich heraus, dass er mit Nägeln, Schrauben und Schwarzpulver wie aus Silvesterböllern gefüllt war.
Gegenstand war nicht zündfähig
Zunächst stand die Frage im Raum: Ist das Paket explosionsfähig? Am Nachmittag dann die Entwarnung: Der Gegenstand war Experten des Landeskriminalamts zufolge nicht zündfähig. Es bestand keine akute Gefahr, teilte die Polizei mit. Zuvor hatten Spezialkräfte der Bundespolizei die Vorrichtung geröntgt und dann vor Ort unschädlich gemacht.
Die Menge an Schwarzpulver war demnach so gering, dass bei einer Entzündung kaum etwas passiert wäre. Noch völlig unklar war, wie das zusammengestellte Gemisch in die Regionalbahn gelangt ist, die am Freitag von Gummersbach nach Köln gefahren und am Abend auf dem Betriebshof abgestellt worden war. Daher werden Zeugen gesucht, die im Zug etwas beobachtet haben könnten.

Auch ein abgekoppelter Zugteil in Gummersbach wurde untersucht, ebenso wie 27 weitere Bahnen in dem Kölner Depot. Die Durchsuchung dauerte den ganzen Tag über an. Weitere verdächtige Gegenstände wurden bis zum frühen Abend aber nicht entdeckt.
Was hinter dem Fund in der Nacht zum Tag der Deutschen Einheit steckt, ist noch offen. Das Nagelpaket könnte während der Fahrt im Zug deponiert worden sein, oder an der Endstation. Die Polizei äusserte sich dazu nicht.
Gelände ist frei zugänglich
Das riesige Areal des Betriebshofs am Deutzer Feld ist zwar prinzipiell frei zugänglich, wie eine Polizeisprecherin sagte. Allerdings ist das inselartige Gelände auf der rechten Rheinseite von Köln von Schienen durchzogen und mit Böschungen und Wällen von den umliegenden Stadtteilen abgegrenzt.
Eine Reinigungskraft hatte den Karton in dem verlassenen Zug entdeckt und Alarm geschlagen. Nicht gesagt wurde, ob es unter den Sitzen lag oder in einem Gepäckfach.
Von den Behörden gab es am Samstag noch keine Einschätzung der Lage. Die Polizei hatte nach aussen Begriffe wie USBV für «Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung» und Bombenfund vermieden. Kriminalpolizei und Staatsschutz ermitteln die Hintergründe.