Polizei durchsucht weiteres Gelände im Fall Rebecca
Wird der Fall Rebecca nach mehr als sechs Jahren doch noch geklärt? Nach einem Grosseinsatz im Landkreis Oder-Spree gehen die Ermittlungen weiter.

Das Wichtigste in Kürze
- 6 Jahre nach Rebeccas Verschwinden durchsucht die Polizei erneut ein Gelände bei Tauche.
- Neue Erkenntnisse führten zum Einsatz, bei dem auch Drohnen genutzt werden.
- Im Fokus steht weiterhin Rebeccas 33-jähriger Schwager als Hauptverdächtiger.
Sechs Jahre nach dem Verschwinden von Rebecca durchsuchen Ermittler ein weiteres Objekt in der Nähe des brandenburgischen Tauche.
«Hintergrund der Massnahmen sind neue Erkenntnisse im Rahmen der Ermittlungen», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Angaben machte er nicht.
Den Beobachtungen eines dpa-Reporters zufolge wird das Gelände hinter einem offenbar leerstehenden Haus untersucht. Von aussen sind dort vor allem Gestrüpp und Büsche zu sehen.
Die Polizei hat den Bereich abgesperrt. Neben einem Bagger sind auch eine Drohne und Messgeräte im Einsatz, ein sogenannter Bodenradar. Beamte machen Fotos. In der Nähe befinden sich mehrere leerstehende Häuser.
Schwager im Mittelpunkt der Ermittlungen
Mit der Durchsuchung setzte die Polizei ihren Grosseinsatz fort, der am Montag auf dem Grundstück der Grosseltern des Hauptverdächtigen begonnen hatte. Dabei handelt es sich um den heute 33 Jahre alten Schwager von Rebecca.
Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass er die Jugendliche im Februar 2019 getötet und ihre Leiche sowie Gegenstände von ihr zumindest vorübergehend dorthin gebracht haben könnte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
«Wir suchen nach Beweismitteln», sagte Polizeisprecher Nath am Morgen. «Es ist nicht auszuschliessen, dass wir Beweise finden, die im Zusammenhang mit ihr stehen oder sogar menschliche Überreste.»
Neben den Durchsuchungen wollen die Einsatzkräfte Anwohnerinnen und Anwohner befragen. «Die Beamten werden von Tür zu Tür gehen», sagt Polizeisprecher Florian Nath der Deutschen Presse-Agentur.
Zeugenaufruf zu pinken Twingo
Konkret geht es auch um einen Zeugenaufruf zu einem pinken Twingo. Am Tag von Rebeccas Verschwinden und tags darauf wurde das Auto der Familie auf der Autobahn Richtung Polen mit Hilfe eines Kennzeichenerfassungssystems erfasst – auch in der Nähe von Tauche, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte.
Ausser dem heute 33 Jahre alten Schwager hatte niemand Zugriff auf den pinken Wagen. Das Auto war damals durchsucht worden. Nun starten die Ermittler einen Zeugenaufruf: Wer hat damals etwas Verdächtiges im Zusammenhang mit dem Twingo gesehen? Es sollten in Tauche im Laufe des Tages auch Flyer an die Anwohner verteilt werden, sagte der Sprecher.
33 Jahre alter Schwager in Verdacht
Die damals 15 Jahre alte Rebecca war am Morgen des 18. Februar 2019 im Berliner Stadtteil Britz im Bezirk Neukölln verschwunden, nachdem sie die Nacht nach Angaben der Familie und der Polizei im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht hatte. Seitdem wird sie vermisst.
Die Ermittler vermuten schon länger, dass der Schwager die Jugendliche getötet hat. Der Mann bestreitet das. Wo befindet sich der 33-Jährige, wird er erneut befragt? Dazu werde die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen, sagte Nath.