Politikerinnen schreiben an Brauerei-Chef wegen sexistischer Werbung

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Deutschland,

Ein ironisch gemeintes Plakat einer traditionsreichen Altbier-Brauerei ruft deutsche Politikerinnen fast aller Landtagsfraktionen auf den Plan.

Anheuser-Busch inBev
Ein Glas Bier. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • 15 deutsche Abgeordnete kritisieren in einem Brief eine Traditionsbrauerei.
  • Die Brauerei mache ihren Ansichten nach sexistische Werbung.
  • Der Inhaber der Biersorte fühlt sich ungerecht behandelt.

Die Werbung einer Altbier-Brauerei sorgt für Aufregung im Landtag von Nordrhein-Westfalen: 15 weibliche Abgeordnete von CDU, SPD, FDP und Grünen schickten dem Chef der Düsseldorfer Traditionsbrauerei «Füchschen» einen Brief. In ihm kritisieren sie ein Plakat als sexistisch.

Brauerei-Inhaber Peter König fühlt sich ungerecht behandelt. Nicht mal seine eigene Partei habe ihn vorgewarnt, so das CDU-Mitglied.

Biermarke bekannt für comicartige Werbung

Die Brauerei «Füchschen» ist bekannt für comicartige Werbung, in der gemalte Füchse mit flotten Sprüchen kombiniert werden. Das jüngste Motiv zeigt eine blonde Füchsin mit einem Steak auf der Gabel auf einem Grillrost wippend. Dazu der Slogan: «Medium rare oder richtig durch nehmen?»

Werbung
Für diese Werbung bekommt die Brauerei Kritik. - DPA

Zunächst hatte die städtische Gleichstellungsbeauftragte die Werbung in der «Westdeutschen Zeitung» kritisiert. Jetzt zogen die 15 Landtagspolitikerinnen nach.

In dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt, schreiben sie: «Die genutzten Anspielungen kann man schwerlich noch als verspielt und harmlos bezeichnen. Die Inszenierung der Füchsin als reines Sexobjekt ist offenkundig

Junge Frauen hätten die Werbung mitgestaltet

Peter König sagte der dpa am Samstag: Er habe den Brief noch gar nicht bekommen und aus den Medien davon erfahren. Bei der verantwortlichen Agentur hätten auch junge Frauen die Werbung mitgestaltet.

«Gäste und Kunden haben auch kein Problem damit.» Daher werde er die Werbung auch nicht ändern.

Kampagne soll «sofort gestoppt» werden

Ob die Aussage des Inhabers so stimmt, ist bestritten. Immerhin gibt es auch beissende Kommentare in den sozialen Medien zur Werbung. Eine Nutzerin bezeichnet die Kampagne unter einem Post als «sexistische und unterirdische Werbung».

Sie wütet weiter: «Schämen solltet ihr euch und alle die applaudieren. Wie findet ihr es, dass eure Töchter, Schwestern, Partnerinnen mit einem solchen Frauenbild leben müssen? Wenn sie als verfügbare Ware betrachtet werden? Bitte stoppt diese Kampagne sofort.»

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