Polen lockert vor Weihnachten Corona-Massnahmen für Einzelhandel
In Polen dürfen die Geschäfte am 28. November wieder öffnen. Präsident Mateusz Morawiecki appelliert an die Bevölkerung, die Kontakte weiterhin zu reduzieren.

Das Wichtigste in Kürze
- In Polen dürfen Geschäfte in Einkaufszentren bald wieder öffnen.
- Zudem soll es im Dezember zwei verkaufsoffene Sonntage geben.
- Der Präsident fordert allerdings weiterhin die Reduzierung der Kontakte.
Polen lockert in der Vorweihnachtszeit die Corona-Schutzmassnahmen für den Einzelhandel. Unter Einhaltung strengster Hygieneauflagen dürften Geschäfte in Einkaufszentren vom 28. November an wieder öffnen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Samstag in Warschau.
Ausserdem soll es im Dezember zwei verkaufsoffene Sonntage geben. Es gehe um die Rettung von Millionen von Arbeitsplätzen, sagte Morawiecki. Anfang November hatte die Regierung die Schliessung aller Geschäfte in Einkaufszentren verfügt.
Ausnahmen galten für Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken. Restaurants, Bars sowie Fitnessstudios und Kultureinrichtungen bleiben bis nach Weihnachten geschlossen.
Kontakte auch über Feiertage reduzieren
Der landesweite Fernunterricht an allen Schulen wird bis zu den Feiertagen verlängert. Ausserdem werden die Winterferien landesweit einheitlich für die Zeit vom 4. bis 17. Januar angesetzt.

Morawiecki appellierte an die Menschen, das Weihnachtsfest nur im engsten Familienkreis zu feiern und Reisen zu vermeiden. Die Reduzierung von sozialen Kontakten während der Feiertage sei ein wichtiger Faktor für den weiteren Verlauf der Pandemie.
Die Regierung arbeite daher auch an rechtlichen Lösungen zur Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten in dieser Zeit. «Vor uns liegen hundert Tage der Solidarität», sagte der Regierungschef. Solange müssten die Bürger Disziplin zeigen und mit den Einschränkungen leben. Danach werde voraussichtlich der Impfstoff gegen das Virus verfügbar sein.
Stabile Corona-Zahlen im Land
In Polen hatte sich die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen zuletzt stabilisiert. Das Gesundheitsministerium vermeldete am Samstag 24'213 positive Tests binnen 24 Stunden. Am stärksten betroffen war die Region um die Hauptstadt Warschau mit mehr als 3'086 neuen Fällen.
Im gleichen Zeitraum starben in Polen 574 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner.