Pokrowsk unter Druck: Selenskyj beurteilt Lage als sehr schwierig
Die ostukrainische Stadt Pokrowsk steht unter massivem russischem Druck und könnte den Kriegsverlauf entscheidend beeinflussen.

Die Lage für die ukrainischen Verteidiger in Pokrowsk bleibt äusserst angespannt, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilt. Die Intensität der Kämpfe sei dort wie in den vergangenen Wochen sehr hoch, berichtet «news.at».
Das russische Militär habe sehr viele Truppen in der Region zusammengezogen, um sich festzusetzen.
Berichten zufolge sind einzelne russische Einheiten bereits in die Stadt eingedrungen. Die ukrainischen Streitkräfte wehren diese Vorstösse jedoch weiterhin ab.
Pokrowsk: Strategische Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt
Pokrowsk gilt als neuralgischer Verkehrsknotenpunkt und Versorgungszentrum für die gesamte ukrainische Verteidigung im Donbass. Die Stadt liegt an mehreren Regionalstrassen und Eisenbahnlinien, wie das «SRF» berichtet.
Diese Infrastruktur ermöglicht eine effiziente Verteilung von Munition und anderen militärischen Gütern. Militärexperte Gustav Gressel erläutert gegenüber dem «ZDF», dass Pokrowsk wegen ihrer ausgezeichneten Strassenanbindungen von grosser Bedeutung ist.
Der Verlust der Stadt würde die ukrainischen Versorgungswege erheblich beeinträchtigen und die Verteidigungsstrategie gefährden.
Russland konzentriert massive Truppenstärke
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten sind rund 170'000 russische Soldaten in der Region Donezk stationiert. Diese gewaltige Truppenmasse zielt darauf ab, Pokrowsk einzukesseln und einen entscheidenden Schlag zu führen.
Schätzungen zufolge sind etwa 11'000 russische Soldaten direkt am Angriff auf die Stadt beteiligt.

Trotz der schwierigen Lage betont Selenskyj, dass es aktuell keine Einkreisung von Pokrowsk gebe. Die Lage dort sei unter Kontrolle der ukrainischen Armee.
Russische Soldaten, die in die Stadt eingedrungen seien, würden von ukrainischen Truppen eliminiert.
Der russische Generalstab hatte zuvor bei einer Sitzung unter Leitung von Kremlchef Wladimir Putin die Stadt als eingekreist bezeichnet. Kiew wies diese Darstellung jedoch zurück, räumte aber eine schwierige Lage ein, so «news.at».
Bedeutendster Geländegewinn seit Bachmut
Der mögliche Fall von Pokrowsk wäre die grösste russische Gebietseroberung seit Bachmut im Mai 2023, berichtet das «SRF». Pokrowsk ist in vielerlei Hinsicht bedeutsamer als Bachmut, da die Stadt ein funktioneller Knotenpunkt ist.
Die Einnahme könnte den Weg zu weiteren Städten in der Region Donezk öffnen, etwa Kramatorsk und Slowjansk.












