Francesco Giorgi hat Berichten zufolge die Annahme von Bestechungsgeld gestanden. Dieses stammte aus zwei Ländern, sagt der Partner von Eva Kaili.
Eva Kaili
Eva Kaili mit Lebensgefährte Francesco Giorgi beim Einkaufsbummel im Athener Stadtteil Kifisia. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Francesco Giorgi hat Korruption und Einmischung zugunsten von Katar und Marokko gestanden.
  • Giorgi ist der Lebenspartner der abgesetzten EU-Vize Eva Kaili und sitzt in U-Haft.
  • Der Italiener nimmt die Griechin in Schutz und fordert die Freilassung.

Im Korruptionsskandal der EU gibt es ein erstes Geständnis. Berichten zufolge hat Francesco Giorgi, der Partner der abgesetzten Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili, gestanden, Bestechungsgeld angenommen zu haben. Er sei Teil einer Organisation gewesen, die benutzt worden sei, um sich in europäische Angelegenheiten einzumischen.

Gemäss der belgischen Zeitung «Le Soir» geht es um «Korruption und Einmischung im Dienste von Marokko und Katar». Giorgi beschuldigte den ehemaligen Europaabgeordneten Pier Antonio Panzeri aus Italien, Kopf der mutmasslichen Organisation gewesen zu sein. Beide sitzen weiter in Untersuchungshaft.

Bargeld verwaltet

Er sagte demnach weiter, dass zwei Abgeordnete von Panzeri Geld erhalten hätten. Panzeris Anwalt antwortete auf «Le Soir»-Anfrage, er verfüge nicht über diese Informationen. Giorgi sitzt wie seine Lebenspartnerin derzeit in Untersuchungshaft.

Korruption
Eva Kaili wurde wegen eines Korruptionsskandals als Vizepräsidentin des EU-Parlaments entlassen. - Keystone

Die italienische «La Repubblica» berichtet, Giorgi habe «Bargeld verwaltet». «Ich tat alles für Geld, das ich nicht brauchte», wird der Italiener zitiert. Beide Zeitungen sollen Einblick in Dokumente der Ermittlungsbehörden gehabt haben.

Seine Lebenspartnerin nimmt der Italiener in Schutz, nicht sie habe das Geld angenommen. «Ich werde alles tun, damit meine Partnerin frei kommt und sich um unsere 22 Monate alte Tochter kümmern kann.» Zuvor wies bereits Kailis Anwalt auf deren Unschuld hin.

Seit Freitag wurden sechs Verdächtige festgenommen, von denen zwei wieder auf freiem Fuss sind. Der Termin der Haftprüfung von Eva Kaili wurde auf nächste Woche verschoben.

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