Pariser Stabschef: «Müssen bereit sein, Kinder zu verlieren»
Generalstabschef Mandon sorgt mit Aussagen für Aufsehen, wonach das Land bereit sein müsse, im Falle eines russischen Angriffs eigene Kinder zu verlieren.

Frankreichs Generalstabschef Fabien Mandon hat mit Aussagen für Wirbel gesorgt, wonach das Land zu Abwehr eines drohenden russischen Angriffs bereit sein müsse, seine Kinder im Krieg zu verlieren. «Wenn unser Land nachgibt, weil es nicht bereit ist, den Verlust seiner Kinder zu akzeptieren, (...) gibt es leider keinen Grund zu der Annahme, dass dies das Ende des Krieges auf unserem Kontinent bedeutet», sagte der Armeechef beim Kongress der Bürgermeister Frankreichs in Paris.
«Leider bereitet sich Russland, wie ich aus den mir zugänglichen Informationen weiss, derzeit auf eine Konfrontation mit unseren Ländern im Jahr 2030 vor. Es organisiert sich dafür, es bereitet sich darauf vor und ist überzeugt, dass sein existenzieller Feind die Nato ist, dass es unsere Länder sind», sagte Mandon. Angesichts dieser Lage müsse Frankreich zu menschlichen Verlusten und wirtschaftlichen Folgen bereit sein,
Kritik an Mandons Äusserungen
Weil etwa der Rüstungsindustrie Vorrang eingeräumt wird. «Wenn wir dazu nicht bereit sind, dann sind wir in Gefahr». Etliche Politiker reagierten empört auf die Aussagen des Armeechefs. Linksparteichef Jean-Luc Mélenchon sagte: «Es ist nicht Aufgabe des Armeechefs zur Vorbereitung eines Krieges aufzurufen, den niemand beschlossen hat».
Der Vize-Vorsitzende des rechtsnationalen Rassemblement National, Sébastien Chenu, meinte: «Der Generalstabschef ist nicht dazu legitimiert, die Bevölkerung mit derart alarmistischen Erklärungen in Panik zu versetzen». «Ja zur Landesverteidigung, aber nein zu unerträglichen kriegstreiberischen Reden», schrieb Kommunistenchef Fabien Roussel.
Die Möglichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung zieht Frankreich auch bei einem neuen Ratgeber für mehr Sicherheit bei Krisen in Betracht. Die Broschüre nimmt neben Naturkatastrophen, industriellen Notfällen sowie Cyber- und Terrorattacken auch die Möglichkeit «eines grösseren Einsatzes unserer Streitkräfte bei Verteidigungsoperationen ausserhalb des Staatsgebiets» in den Blick. Frankreich könnten in diesem Fall hybride Destabilisierungskampagnen drohen, auf die die Bevölkerung sich vorbereiten müsse.










