Auch in Frankreich kommt die Diskussion über ein gratis gewährtes ÖV-Angebot ins Rollen. Die Bürgermeisterin der Millionenmetropole Paris will entsprechende Massnahmen prüfen.
Eiffelturm Paris
Der Eiffelturm in Paris. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Paris erwägt die Einführung von kostenlosem Nahverkehr.
  • Mit dieser Massnahme erhoffen sich auch andere europäische Städte die Verbesserung der Luftqualität.

Die französische Hauptstadt Paris denkt über einen kostenlosen Nahverkehr nach. Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte eine Studie an, um insbesondere zu prüfen, ob es ein wirtschaftlich tragfähiges Modell für einen Gratis-Nahverkehr in der Metropole gibt. «Die Frage der Unentgeltlichkeit der Verkehrsmittel kann ein Schlüssel für die urbane Mobilität von morgen sein», sagte die Sozialistin Hidalgo. Sie hob allerdings hervor, dass dazu andere Finanzquellen gefunden werden müssten.

Nach Darstellung der Stadt geht es noch nicht um eine Entscheidung, sondern um die Grundlage für eine Debatte. Die konservative Präsidentin der Hauptstadtregion Île-de-France, Valérie Pécresse, zeigte sich am Dienstag im Sender Radio Classique offen, über die Möglichkeit eines Gratis-Nahverkehrs nachzudenken. Das dürfe aber keinen Euro weniger Einnahmen bedeuten - derzeit bringe der Fahrschein-Verkauf im Grossraum Paris drei Milliarden Euro im Jahr.

Auch in anderen europäischen Ländern stehen entsprechende Angebote zur Debatte. Beispielsweise erwägt Deutschland kostenlose Busse und Bahnen als Idee im Kampf gegen zu schmutzige Luft. Allerdings wollten die fünf deutschen Modellstädte, in denen Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität getestet werden sollen, keinen komplett entgeltfreien Nahverkehr erproben. Hintergrund der Debatte war Druck der EU wegen einer hohen Luftbelastung in vielen deutschen Städten.

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