Österreichs Tourismus: Lockdown kann Wintersaison retten

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Österreich,

Österreichs Wirtschaft hängt stark vom Tourismus ab, besonders von deutschen Gästen. Nun muss die Branche ausgerechnet zum Start der Skisaison wieder dichtmachen. Zweckoptimismus macht sich breit.

Ein Schild an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Die Sieben-Tage-Inzidenz steht in Österreich bei rund 1000. Foto: Armin Weigel/dpa
Ein Schild an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Die Sieben-Tage-Inzidenz steht in Österreich bei rund 1000. Foto: Armin Weigel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der kommende Lockdown für ganz Österreich wird in der stark betroffenen Tourismuswirtschaft als schmerzhaft, aber notwendig gesehen.

Die Massnahme treffe die Sparte zum Start der Skisaison «ungebremst und in voller Härte», sagte Branchenvertreter Robert Seeber von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) am Freitag. «Er ist aber angesichts der drohenden Überlastung des Gesundheitssystems sowie zur Rettung der Wintersaison wohl unausweichlich», fügte er hinzu.

Laut der Regierung läuft der Lockdown ab Montag und soll maximal 20 Tage lang dauern. Unter anderem werden Lokale und die meisten Geschäfte geschlossen. Regeln für die Skigebiete gab die Regierung nicht sofort bekannt. Aus der Erfahrung vergangener Lockdowns wird erwartet, dass Hotels nur noch für Geschäftsreisen offenstehen.

Hoffen auf einen Teil der Saison

Laut Finanzminister Gernot Blümel hängen rund 15 Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung vom Tourismus ab, wobei Pistensport und Städtereisen im Winter eine grosse Rolle spielen. Jeder zweite Wintersporturlaub in Europa werde in Österreich gebucht. «Deswegen hoffe ich, dass mit den Massnahmen, die nun verkündet worden sind, zumindest ein Teil der Saison stattfinden kann». Mit der Verlängerung staatlicher Entschädigungen für Umsatzausfälle in der Wirtschaft in Höhe von Hunderten Millionen Euro pro Monat will Blümel den Lockdown abfedern.

Doch auch wenn der Tourismus rechtzeitig vor den Weihnachtsferien wieder anlaufen soll, sehen Hotelbetreiber die Situation eher düster. Das völlige Ausufern der Corona-Krise in Österreich werfe ein schlechtes Licht auf das Land, sagte Susanne Kraus-Winkler vom Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer. Die Gäste seien schliesslich nicht nur wegen der schönen Landschaft gekommen, sondern auch wegen des Gefühls der Sicherheit. Der klassische Weihnachtsurlaub sei wohl gelaufen. Da sei allenfalls noch mit ein paar Stammgästen zu rechnen. Die Branche setze nun auf ein Durchstarten in der zweiten Saisonhälfte ab Mitte Januar.

Schon die jüngste deutsche Reisewarnung für Österreich hatte zu einer Stornowelle geführt. In der Wintersaison entfielen zuletzt knapp 37 Prozent aller Übernachtungen auf deutsche Touristen. Mit einem Hotelsterben rechnet Kraus-Winkler jedoch nicht. Der Umsatzausfall werde wohl durch die Regierung zumindest teilweise abgefedert.

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