Österreich fordert Antisemitismus-Erklärung von Geflüchteten

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Österreich plant, Geflüchtete künftig zu einem Bekenntnis gegen Antisemitismus zu verpflichten, wie Vertreter aus ÖVP, SPÖ und Neos ankündigten.

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Künftig sollen Geflüchtete in Österreich ein Bekenntnis gegen Antisemitismus ablegen. (Symbolbild) - dpa

Österreich will künftig Geflüchtete zu einem Bekenntnis gegen den Antisemitismus verpflichten. Das gaben Regierungsvertreter der Koalition aus konservativer ÖVP, sozialdemokratischer SPÖ und liberalen Neos bekannt.

Schon bisher mussten anerkannte Flüchtlinge und Menschen mit humanitärem Aufenthaltsrecht eine sogenannte Integrationserklärung unterzeichnen, mit der sie Grundwerte wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie anerkennen. Nun soll ein Abschnitt gegen Antisemitismus hinzugefügt werden.

Die Massnahme ist Teil der Regierungs-Strategie gegen Antisemitismus für die Jahre 2025 bis 2030, die in Wien vorgestellt wurde. Mit dem Plan will die Koalition unter anderem auch KI-gestützte Werkzeuge fördern, um antisemitische Inhalte im Internet aufzuspüren. Ausserdem wird die Einrichtung eines Holocaust-Museums geprüft.

Österreich verschärft Strategie gegen Antisemitismus

«Seit den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober 2023 erleben wir in Europa – und auch in Österreich – eine neue Welle des Antisemitismus: offener, aggressiver, digital entfesselt», sagte Alexander Pröll, Staatssekretär für den Kampf gegen Antisemitismus (ÖVP). Die neue Strategie sei den aktuellen Entwicklungen angepasst worden, sagte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ).

Die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien hat im ersten Halbjahr 2025 rund 730 Vorfälle in Österreich registriert, etwa 10 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Laut einem Bericht der Meldestelle hatten rund 28 Prozent der kategorisierbaren Vorfälle einen linken ideologischen Hintergrund, gefolgt von Vorfällen, die mit muslimischen (27 Prozent) oder rechten Weltanschauungen (20 Prozent) im Zusammenhang stehen.

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