Österreich: Ex-Ministerin erhält Bewährungsstrafe von 15 Monaten
Die ehemalige österreichische Familienministerin Sophie Karmasin wurde zu einer 15-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die österreichische Ex-Ministerin Karmasin erhält 15 Monate Bewährungsstrafe.
- Vom Vorwurf des schweren Betrugs wurde sie vom Landgericht freigesprochen.
- Karmasin bezog 40'000 Euro Übergangsgeld, zahlte es aber zurück.
In Österreich ist die ehemalige Familienministerin Sophie Karmasin zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt worden.
Das Wiener Landgericht sah es am Dienstag als erwiesen an, dass die Meinungsforscherin andere Kolleginnen zu Preisabsprachen angestiftet hat, um an öffentliche Studien-Aufträge zu gelangen. Das, nach ihrem Ausscheiden aus dem Ministeramt. Vom ebenfalls angeklagten Vorwurf des schweren Betrugs wurde Karmasin dagegen freigesprochen.
Schaden wieder gut gemacht
Die parteilose Ex-Politikerin soll laut Gericht 40'000 Euro Übergangsgeld bezogen haben, aber nahtlos in ihrem alten Beruf wieder verdient haben. Der Richter meinte zwar, die Angeklagte habe «mit voller Absicht und wissentlich» den Betrug begangen. Jedoch habe sie den Schaden vollständig und «gerade noch rechtzeitig» wieder gut gemacht.
Karmasin hatte die Schadenssumme, also das Übergangsgeld, zurückbezahlt, bevor sie offiziell von den Ermittlungen erfuhr. Deshalb billigte der Schöffensenat ihr tätige Reue zu. Das Urteil gegen die 55-Jährige, die von 2014 bis 2017 als Familienministerin amtierte, ist nicht rechtskräftig.