Die Ermittlungen der WKStA richten sich nun auch gegen den Signa-Gründer René Benko.
René Benko
René Benko, Chef des österreichischen Konzerns Signa. (Archivbild) - Frank Rumpenhorst/dpa

Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt im Zusammenhang mit der Insolvenz des Signa-Konzerns nun auch gegen Firmengründer René Benko persönlich, berichtet das «Ö1-Mittagsjournal». Das habe auch Benkos Anwalt Norbert Wess bestätigt.

Nach Ö1-Informationen geht es um einen Kredit einer österreichischen Bank über 25 Millionen Euro, bei dessen Verlängerung im vergangenen Sommer Benko die wirtschaftliche Lage der Signa verschleiert haben soll, so der Vorwurf.

Wess bestätigt zwar, dass es ein Verfahren gegen Benko gibt, äussert sich aber nicht über den Inhalt. Er habe Akteneinsicht genommen und kenne die darin erhobenen Vorwürfe und weise diese als «vollkommen haltlos» zurück, so der Anwalt im «Ö1-Mittagsjournal» sowie auf Anfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA. «Wir werden inhaltlich nur gegenüber der WKStA Stellung nehmen», so Wess zur APA.

Anschuldigungen von mehreren Geschädigten

Im Ö1-Mittagsjournal sagte Anwalt Johannes Zink, seine Kanzlei habe im Namen seiner Mandanten eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht. Dabei gehe es um den Vorwurf oder den Verdacht, dass zu einem Zeitpunkt, als die Signa-Gruppe bereits insolvent war, Gelder bei Banken und Investoren geliehen wurden.

Es bestehe aus Sicht der Mandanten der Anschein, dass Benko als faktischer Geschäftsführer selbst für die Signa-Gruppe tätig geworden sei, Finanzierungsgespräche selbst geführt und auch selbst Gespräche mit den Banken geführt habe.

Die «Kronen Zeitung» (online) zitiert Zink mit den Worten: «Ich kann nur bestätigen, dass unsere Kanzlei in der Causa Signa mehrere Strafanzeigen für verschiedene Geschädigte eingebracht hat. Es geht hierbei um Betrug, Untreue und betrügerische Krida.»

Weitere Beschuldigte im Fall

Ö1 und die «Kronen Zeitung» berichten, dass in diesem Fall neben Benko auch ein Signa-Manager sowie eine Gesellschaft aus der Signa-Gruppe als Beschuldigte geführt würden. Für diese Firma soll die WKStA Verfahrenshilfe beantragt haben, so Ö1. Von der WKStA gibt es vorerst keine Stellungnahme.

Für Benko ist es nicht das erste Verfahren, das gegen ihn persönlich eingeleitet wurde. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen des Verdachts der Geldwäsche, was Benkos Münchner Rechtsanwalt Florian Ufer als «haltlos» zurückgewiesen hat.

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