Nach einem möglicherweise islamistisch motivierten Terroranschlag ist in Oslo mit einem Gottesdienst der Opfer gedacht worden.
Oslo
Kronprinz Haakon von Norwegen (M, r), Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen (M, l) und Jonas Gahr Støre (r), Regierungschef von Norwegen, legen Blumen am Tatort nieder. Javad Parsa//dpa - dpa

«Wir haben uns in Trauer, Verzweiflung und Ohnmacht versammelt», sagte Dekanin Anne-May Grasaas am Sonntag bei der Messe im Dom der norwegischen Hauptstadt, wie die Zeitung «Verdens Gang» berichtete. Bei dem Anschlag waren in einem Kneipenviertel zwei Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden. Grasaas sagte, damit auch die Vielfalt angegriffen worden, die sich das Land erkämpft habe.

Der Angreifer hatte in der Nacht zum Samstag rund um eine beliebte Schwulen-Bar Schüsse abgefeuert. Der norwegische Geheimdienst PST stuft die Attacke als islamistischen Terroranschlag ein. Der mutmassliche Angreifer, ein 42 Jahre alter Norweger mit iranischen Wurzeln, wurde festgenommen. Die Ermittlungen laufen. An dem Gottedienst nahmen auch Ministerpräsident Jonas Gahr Støre sowie Kronprinzessin Mette-Marit teil. Kronprinz Haakon musste Medienberichten zufolge wegen einer Corona-Infektion absagen.

Regierungschef Støre rief die Bevölkerung auf, sich gegen Hass zu wenden und weiter für eine vielfältige Gesellschaft einzustehen. Den Muslimen in Norwegen sicherte er zu, dass sie Teil der Gemeinschaft seien. Er wisse, dass viele von ihnen bestürzt darüber seien, dass der Angreifer aus islamistischen Motiven gehandelt haben soll.

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