Orthodoxe Christen feiern Epiphania mit Sprung ins Wasser
Am Freitag haben Orthodoxe in Griechenland und Zypern per Sprung ins kalte Wasser die Taufe Jesu gefeiert.

Das Wichtigste in Kürze
- In Griechenland und Zypern feiert Orthodoxe die Taufe Jesu.
- Dabei wird ein Holzkreuz in das Wasser des Meeres geworfen.
- Mutige und Kälteresistente springen hinterher, um es zu ergattern.
Mit Sprüngen in kalte Gewässer haben griechisch-orthodoxe Menschen in Griechenland und auf Zypern sowie orthodoxe Christen in Bulgarien am Freitag die Taufe Jesu und die Erscheinung des Heiligen Geistes (Epiphania) gefeiert. In griechischen Städten und Gemeinden wurden feierliche Messen gehalten, besonders grosse Veranstaltungen in Piräus und Thessaloniki übertrug das Staatsfernsehen.
Von den Kirchen pilgern die Menschen anschliessend zu nahe gelegenen Häfen und Ufern, wo der Priester ein Holzkreuz ins Wasser wirft. Besonders mutige und kälteresistente Mitbürger, vor allem viele Kinder, springen hinterher, um das Kreuz zu ergattern. Wem das gelingt, der soll dem Glauben nach das ganze Jahr über Glück haben und gesund bleiben.
Dämonen und Kobolde verziehen sich
Begleitet wird die Tradition von Schiffshörnern und -sirenen der umliegenden Fischerboote und Fähren, im Hafen von Piräus musizierte das Marineorchester.
Verbunden wird mit dem griechisch-orthodoxen Glauben auch heidnische Tradition: Sobald die Gewässer durch das Kreuz gereinigt und gesegnet sind, verziehen sich die Dämonen-Kobolde, die sogenannten Kalikantzaroi, zurück in die Unterwelt.
Auch in Bulgarien tauchten die orthodoxen Christen nach Kreuzen, die zuvor von Priestern in Seen und Flüsse geworfen worden waren. Höhepunkt des Brauches war ein traditioneller Reigentanz von Männern im Fluss Tundscha in Kalofer, das am Fuss des Balkanberges liegt. An diesem Volkstanz beteiligten sich bis zu 150 Männer und Jugendliche, angeführt vom Bürgermeister des Städtchens, wie der bulgarische Fernsehsender bTV berichtete.