Nach 10 Jahren ist die UN-Stabilisierungsmission in Mali offiziell beendet. Das Fazit fällt eher ernüchternd aus.
Bundeswehr Soldaten
Die in Mali stationierten Bundeswehr Soldaten sind bereits nach Deutschland zurückgekehrt. - Keystone

Nach rund 10 Jahren hat die UN-Stabilisierungsmission Minusma mit dem Jahreswechsel offiziell ihre Mission in Mali beendet. Praktisch ist das Ende des Einsatzes, an dem auch die Bundeswehr beteiligt war, bereits vollzogen. So trafen die letzten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die noch in Mali waren, Mitte Dezember wieder in Deutschland ein.

In den vergangenen Tagen schloss die UN-Mission unter anderem in Timbuktu ihre letzten Camps. Die offizielle Abschlusszeremonie hatte bereits am 11. Dezember in der malischen Hauptstadt Bamako stattgefunden.

Malis Militärregierung hatte Mitte Juni den Abzug aller rund 12 000 UN-Friedenssoldaten gefordert und zuvor verstärkt die Zusammenarbeit mit Russland ausgebaut. Der UN-Sicherheitsrat brachte dann ein Ende der Minusma auf den Weg.

Bilanz: 200 tote Blauhelm-Soldaten

Der Einsatz der Friedens- und Stabilisierungsmission in dem westafrikanischen Sahel-Staat war gefährlich: Mehr als 200 Blauhelm-Soldaten kamen bei dem Einsatz ums Leben. Darunter waren auch zwei deutsche Piloten. Sie starben, als ihr Kampfhubschrauber vom Typ Tiger in Mali abstürzte. Zudem wurden bei einem Selbstmordanschlag 2021 insgesamt zwölf deutsche Soldaten verwundet. Über die Jahre waren nach Bundeswehr-Angaben insgesamt rund 20'000 deutsche Blauhelme an dem UN-Einsatz beteiligt.

Das Ende der UN-Mission fällt in eine andauernde brüchige Sicherheitslage: Islamistische Terrorgruppen, die teils mit Al-Kaida und der Terrormiliz Islamischer Staat verbündet sind, breiten sich in Mali und seinen Nachbarstaaten aus. Auch ein Konflikt zwischen dem Staat und separatistischen Tuareg-Rebellen droht erneut auszubrechen.

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