Am Mittwoch sind in Norddeutschland Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) gegen eine Bande hochprofessioneller Drogenhändler vorgegangen.
Kokain
Ein Häufchen Kokain auf einem Tisch. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch gingen Ermittler des BKA in Norddeutschland gegen eine Drogenbande vor.
  • Diese soll verantwortlich für Schmuggel von tonnenweise Kokain sein.

Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) sind am Mittwoch in Norddeutschland gegen eine Bande hochprofessioneller Drogenhändler vorgegangen. Diese soll tonnenweise Kokain in Schiffscontainern in den Hamburger Hafen geschmuggelt haben.

Unterstützt von Spezialeinsatzkräften durchsuchten Beamte verschiedene Objekte in Hamburg, Bremen und im Süden Schleswig-Holsteins, wie das BKA in Wiesbaden mitteilte. Zudem wurden mehrere Haftbefehle vollstreckt.

Die Beschuldigten sollen laut BKA zu einem Netzwerk aus dem Bereich der organisierten Kriminalität gehören. Diese hat sich auf den Schmuggel sehr grosser Kokainladungen aus den südamerikanischen Anbauländern nach Hamburg spezialisiert. Sie sollen die in Frachtcontainern auf Schiffen versteckte Lieferungen in Empfang genommen und verteilt haben.

BKA
Auf einer Bundeskriminalamt-Tagung steht ein Mann vor dem BKA-Logo der Behörde. - dpa

Unter den Festgenommenen befanden sich die Organisatoren der Drogentransporte, Kokainhändler und Frachtunternehmer. Nähere Einzelheiten zu den Verdächtigen machten die Ermittler jedoch nicht.

Monatelang wurde ermittelt

Der Razzia vom Mittwoch seien monatelange Ermittlungen des BKA und der Hamburger Staatsanwaltschaft vorangegangen, hiess es. In diesem sowie im vergangenen Jahr hatte der Zoll im Hamburger Hafen wiederholt sehr grosse Kokainlieferungen abgefangen. Diese waren in Frachtcontainern an Bord von Seeschiffen zwischen unverdächtiger Ladung versteckt.

2019 belief sich die Menge des beschlagnahmten Kokains auf insgesamt rund sieben Tonnen. Ein Grossteil entfiel auf den bislang grössten in Deutschland jemals entdeckten Einzelfund mit einem Gewicht von etwa viereinhalb Tonnen im Sommer 2019. Dieses Jahr wurden nach Angaben des Zolls zwei Lieferungen mit insgesamt zwei Tonnen in Containern entdeckt.

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Ein Haufen Kokain liegt auf einem schwarzen Tisch. (Symbolbild) - Pixabay

Weitere Angaben zu dem Fall könnten wegen der laufenden Ermittlungen derzeit noch nicht gemacht werden, erklärte das BKA. Einem «Spiegel»-Bericht vom Mittwoch zufolge sollen Nachrichten aus dem von Kriminellen genutzten Handykommunikationsnetzwerk EncroChat bei den Ermittlungen eine wichtige Rolle gespielt haben. Französische und niederländische Ermittler drangen vor Monaten in das verschlüsselte System ein und fingen viele Millionen Nachrichten ab.

Europaweite Kommunikation über EncroChat-Netzwerk

Über das EncroChat-Netzwerk kommunizierten mutmassliche Verbrecher aus dem Bereich der organisierten Kriminalität nach Angaben der Behörden europaweit. Und planten dabei freimütig schwerste Straftaten wie etwa Drogenhandel, Mord, Geldwäsche, Erpressung und Entführung. Auch in Grossbritannien und in den Niederlanden gab es in diesem Zusammenhang schon Grossrazzien, bei denen etwa tonnenweise Drogen gefunden wurden.

Wie der «Spiegel» weiter berichtete, soll es sich bei dem Netzwerk um einen von kurdischen Verdächtigen dominierten Zusammenschluss handeln. Einige der Beschuldigten gehören demnach zu einer Familie, die dem in Bremen ansässigen berüchtigten sogenannten Miri-Clan zugerechnet wird.

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