Ein Kompromissvorschlag steht bereits im Raum, doch einigen Ländern geht der nicht weit genug: Vor allem an drei EU-Staaten scheitert derzeit noch ein Öl-Embargo.
Ukraine-Krieg ÖL
Ukraine-Krieg: In der EU herrscht weiter Uneinigkeit über ein mögliches Öl-Embargo gegen Russland. - Dmitry Lovetsky/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Länder können sich über ein mögliches Öl-Embargo gegen Russland nicht einigen.
  • Einige Staaten brauchen mehr Zeit, anderen wiederum ging der Vorschlag nicht weit genug.

Die EU-Länder können sich weiter nicht auf ein Öl-Embargo gegen Russland einigen. Hintergrund ist ein Streit um Ausnahmen für einige Staaten, die in besonderem Masse von russischem Öl abhängig sind. Eine nächste Verhandlungsrunde der ständigen Vertreter der Staaten wurde für Sonntag angesetzt, wie die französische EU-Ratspräsidentschaft auf Twitter mitteilte.

Die EU-Kommission hatte zuvor einen Kompromiss vorgeschlagen: Ungarn, die Slowakei und Tschechien würde mehr Zeit eingeräumt, um den Lieferstopp vollständig umzusetzen. Mehreren Ländern ging der Vorschlag allerdings nicht weit genug.

Gespräche mit Ungarn laufen

Von Diplomaten hiess es, dass bilaterale Gespräche mit Ungarn und anderen Ländern liefen. Die Länder hatten demnach weitere Zugeständnisse gefordert – mehr Zeit, aber auch finanzielle Unterstützung. Unter anderem Bulgarien will ebenfalls eine Ausnahmeregelung.

Damit das Sanktionspaket umgesetzt werden kann, müssen alle Länder zustimmen. Ziel ist es, das Paket noch am Wochenende zu beschliessen - ob das gelingt, ist noch unklar.

Ungarn, Tschechien und die Slowakei sind stark von russischem Öl abhängig, das komplett über die Pipeline «Druschba» (Freundschaft) geliefert wird. Tschechien deckte 2021 nach Angaben der nationalen Statistikbehörde rund die Hälfte seines Ölverbrauchs aus russischen Quellen. In Ungarn kommen der Regierung zufolge 65 Prozent aus Russland. Für die Slowakei ist Russland nach Angaben der nationalen Betreibergesellschaft Transpetrol die einzige Ölquelle.

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