Die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch will bald in ihre Heimat zurückkehren. Sie setzte sich für einen friedlichen Machtübergang ein.
ARCHIV - Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch will zurück nach Minsk. Foto: Sergei Grits/AP/dpa
ARCHIV - Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch will zurück nach Minsk. Foto: Sergei Grits/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Sergei Grits
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach ihrer Ausreise nach Deutschland will die Literaturnobelpreisträgerin bald nach Minsk.
  • Swetlana Alexijewitsch verliess ihre Heimat Belarus, sie sorgte sich um ihre Sicherheit.

Die politisch engagierte Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch will nach ihrer Ausreise nach Deutschland bald in ihre Heimat Belarus zurückkehren. Das sagte die Assistentin der 72-Jährigen, Tatjana Tjurina, am Montag dem belarussischen Nachrichtenportal tut.by.

Alexijewitsch hat Lukaschenko zum Rücktritt aufgefordert

Ihre Rückkehr sei aber abhängig von der Lage in Belarus. Die international bekannte Autorin hatte Machthaber Alexander Lukaschenko mehrfach zum Rücktritt aufgefordert.

Die Schriftstellerin wolle in Schweden eine Buchmesse besuchen und in Sizilien eine Auszeichnung entgegennehmen, sagte Tjurina. Alexijewitsch, die sich seit Wochen von den belarussischen Behörden bedroht fühlte, verliess überraschend ihre Heimat. Sie landete mit einer Maschine der belarussischen Fluggesellschaft Belavia in Berlin.

Swetlana Alexijewitsch
Swetlana Alexijewitsch, belarussische Literaturnobelpreisträgerin von 2015. - dpa-infocom GmbH

Die Schriftstellerin hatte sich im Präsidium des von der Opposition gegründeten Koordinierungsrates für einen friedlichen Machtübergang in ihrem Land engagiert. Als Mitglied des Koordinierungsrates war sie unlängst auch von den Ermittlern vorgeladen worden. Der belarussische Generalstaatsanwalt Alexander Konjuk hatte den Koordinierungsrat für illegal erklärt und ihm den Versuch der Machtergreifung vorgeworfen.

Präsidiumsmitglieder sind ausgereist

Alexijewtisch war neben dem zuletzt aus der Haft entlassenen Gewerkschafter Sergej Dylewski das einzige Präsidiumsmitglied, in Minsk in Freiheit war. Die übrigen Mitglieder, darunter Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa, sind in Haft. Oder ebenfalls ins Ausland ausgereist.

Botschafter europäischer Staaten hatten befürchtet, dass die gesundheitlich angeschlagene Alexijewitsch womöglich ebenfalls in Haft kommen könnte.

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