Trotz steigenden Corona-Zahlen will die Niederlande den Lockdown locker. Die Ausgangssperre bleibt jedoch bestehen.
Mark Rutte
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Niederlande wollen Coiffeure und Masseure wieder öffnen lassen.
  • Auch für Jugendliche stehen Lockerungen in Aussicht.
  • Die Ausgangssperre ab 21 Uhr bleibt jedoch bestehen.

Angesichts steigender Infektionszahlen werden die Niederlande an der geltenden Ausgangssperre festhalten und den Lockdown nur geringfügig lockern. Ab dem 2. März dürfen Friseure, Kosmetikerinnen und Masseure wieder Kunden empfangen, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag mitteilte.

Jugendliche dürfen sich freuen

Besonders für Jugendliche werden einige Corona-Massnahmen gelockert. «Wir sind auf dem Weg zu besseren Zeiten, einer schrittweisen Öffnung der Gesellschaft», sagte Rutte.

Doch er warnte auch: «Die dritte Welle ist nach Ansicht von Experten unvermeidlich, die Zahlen steigen wieder.» Dennoch würden einige Massnahmen gelockert, da auch soziale, psychische und wirtschaftliche Folgen immer schwerer ins Gewicht fielen.

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In den Niederlanden – wie hier in Eindhoven – kam es vor einigen Wochen zu Demonstrationen gegen Massnahmen infolge des Coronavirus. - dpa

Seit Mitte Dezember gilt in den Niederlanden ein strenger Lockdown. Gaststätten und Geschäfte sind geschlossen, Kontakte beschränkt auf eine Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört.

Ausgangssperre bleibt bestehen

Seit 23. Januar gilt zudem eine Ausgangssperre von 21 bis 4.30 Uhr. In den ersten Tagen hatte es heftige Proteste und Krawalle im ganzen Land gegeben.

Die Ausgangssperre, die auch vor Gericht angefochten worden war, wurde um weitere drei Wochen zunächst bis 15. März verlängert.

Die Regierung will vor allem für Jugendliche den Alltag erleichtern. So dürfen alle unter 28 Jahren wieder gemeinsam im Freien Sport treiben. Schüler der höheren Schulen dürfen ab nächste Woche mindestens einen Tag pro Woche wieder zum Unterricht gehen.

Hohe 7-Tage-Inzidenz

Der Präsenz-Unterricht an Grundschulen ist bereits seit rund zwei Wochen wieder möglich. Geschäfte dürfen Kunden nach einem vorher vereinbarten Shopping-Termin zulassen.

In den vergangenen sieben Tagen waren rund 30'000 Neuinfektionen registriert worden, 19 Prozent mehr als in der Vorwoche. Auf 100'000 Einwohner kommen mehr als 150 Infizierte. In Deutschland dagegen mit etwa fünfmal so vielen Einwohnern liegt die Inzidenz bei etwa 60 Neuinfektionen auf 100'000 Einwohner.

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