Neues Gesetz in Frankreich: Eltern dürfen Kinder nicht schlagen
In Frankreich dürfen Eltern ihre Kinder per Gesetz nicht schlagen. Das sonst so fortschrittliche Land hat damit spät die europäische Sozialcharta umgesetzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Französische Eltern dürfen ihre Kinder nicht mehr schlagen.
- Das neue Gesetz wurde mit Verspätung eingeführt.
Ein «Chlapf» auf den Po des eigenen Kindes - damit ist in Frankreich nun Schluss. Bisher gab es in der französischen Gesetzgebung keinen Passus, der das Schlagen der Kinder verbot. Seit gestern Donnerstag hat sich das geändert.
Während die Liberalen um Präsident Emanuel Macron das neue Gesetz vorangetrieben haben, kommt Kritik von Rechts. Konservative Kreise beklagen eine unzulässige «Einmischung» in das Familienleben.
Eigentlich hätte das Gesetz bereits im Januar 2017 eingeführt werden sollen. Wegen formaler Mängel wurde es aber vom Verfassungsrat gekippt.
Der Zusatz werde ab sofort von Standesbeamten an Hochzeiten vorgelesen, berichtet die österreichische «Kronen Zeitung». Danach soll die «Autorität der Eltern ohne physische oder psychische Gewalt ausgeübt werden.»
Einführung verzögert
Mit der Einführung des neuen Gesetzes hat sich Frankreich Zeit gelassen. Es ist Teil der Europäischen Sozialcharta, deren Einhaltung auch Frankreich gelobt hat. Vor vier Jahren wurde unser Nachbar bereits vom Europarat ermahnt, die Charta umzusetzen.