Neue WHO-Strategie gegen Schlangenbisse

DPA
DPA

Deutschland,

Von einer Giftschlange gebissen zu werden, gehört in vielen Ländern der Erde zu den tödlichen Gefahren. Die Weltgesundheitsorganisation will nun mehr dagegen tun.

Schwarze Mamba: Giftige Schlangen sind eine Gefahr für fast sechs Milliarden Menschen weltweit. Foto: Fredrik von Erichsen
Schwarze Mamba: Giftige Schlangen sind eine Gefahr für fast sechs Milliarden Menschen weltweit. Foto: Fredrik von Erichsen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat eine neue Strategie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen Giftschlangen-Bisse begrüsst.

Jährlich kämen weit mehr als 100.000 Menschen durch die Folgen der Bisse ums Leben, zum Beispiel in Afrika südlich der Sahara, teilte Ärzte ohne Grenzen am Donnerstag mit. Rund 400.000 Menschen trügen körperliche Einschränkungen und Entstellungen davon. Oft treffe es arme Saisonarbeiter, Bauern und Vertriebene.

Mit der Strategie, die am Donnerstagabend auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf offiziell verabschiedet werden sollte, will die WHO die Todeszahlen durch Schlangenbisse bis 2030 halbieren. Rund 137 Millionen Dollar (123 Millionen Euro) sind nach ihren Berechnungen dafür nötig, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Zusammenfassung hervorgeht. Die Weltgesundheitsorganisation sieht Gefahren für fast sechs Milliarden Menschen weltweit. Kinder können auf dem Schulweg gebissen werden, Bauern auf dem Feld oder Frauen auf dem Gang zur Toilette. «Ein falscher Tritt kann tödlich sein», so die WHO.

Mit der neuen Strategie sollen Menschen in gefährdeten Gebieten besser informieret werden. Wo möglich, könne das Tragen von Schuhen Schlangenbisse verhindern. In Dörfern sollen Ersthelfer ausgebildet und Erste-Hilfe-Medikamente zur Verfügung stehen. Die WHO will auch die bislang völlig unzureichende Produktion von Gegengift fördern.

«Wir sind vorsichtig optimistisch, dass das Strategiepapier der WHO ein Wendepunkt in der Bekämpfung von Schlangenbissen ist», sagt Julien Potet von der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen. «Regierungen und internationale Geber müssen dieses Momentum nutzen und die Strategie der WHO sowohl politisch als auch finanziell umsetzen, damit sie zum Erfolg führt.»

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Wolodymyr Selenskyj
111 Interaktionen
Drohnen über Polen
sadsad
89 Interaktionen
«Auf Deutsch?»

MEHR IN NEWS

Brandon Johnson Chicago
1 Interaktionen
Chicago
Euro Skills
Euro Skills
In der Karibik

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Bayern HSV
3 Interaktionen
In Bundesliga
Merz
12 Interaktionen
Wahlen in NRW
Andy Möller
3 Interaktionen
Kultspruch
Raser Sylt
6 Interaktionen
Auf Sylt