Neue Festnahmen wegen Skandalen in Moskaus Militärapparat

DPA
DPA

Russland,

Die russische Militärführung wird seit Wochen von Finanzskandalen und Festnahmen erschüttert – mitten in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Auch im militärischen Freizeitpark «Patriot» vor den Toren Moskaus sollen staatliche Gelder veruntreut worden sein, der Chef des riesigen Areals sitzt ebenfalls in Untersuchungshaft. (Archivbild)
Auch im militärischen Freizeitpark «Patriot» vor den Toren Moskaus sollen staatliche Gelder veruntreut worden sein, der Chef des riesigen Areals sitzt auch in Untersuchungshaft. (Archivbild) - Ulf Mauder/dpa

Die Serie der Festnahmen wegen Korruptions- und Betrugsskandalen beim russischen Militär reisst nicht ab. Wegen Annahme von Bestechungsgeldern in besonders grossem Umfang sei der frühere Chef der Verwaltung für die Beschaffung unter anderem von Wäsche und chemischen Reinigungsmitteln für die Armee verhaftet worden. Dies teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit.

Dem Offizier Wladimir Demtschik drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Zuvor war auch der Direktor des Militärparks «Patriot» wegen Veruntreuung von Staatsgeldern festgenommen worden. In Haft sind bereits auch mehrere Armeegeneräle, darunter zwei Vizeverteidigungsminister.

Mehrere ranghohe Militärs in Untersuchungshaft

Die Ermittlungen gegen Demtschik seien noch nicht abgeschlossen, hiess es. Der ehemalige Ministeriumsmitarbeiter habe nach ersten Erkenntnissen 2017 von einem Unternehmer vier Millionen Rubel (rund 42'000 Euro) für den Abschluss eines Vertrags mit dem Ministerium kassiert. Die Firma habe dann im Lauf von zwei Jahren 574 Millionen Rubel durch weitere Aufträge verdient, hiess es.

Ende Juli kam der frühere Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow in Untersuchungshaft. Der 69-Jährige, Träger der Auszeichnung «Held Russlands», war in den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für die materiell-technische Ausstattung der Streitkräfte zuständig gewesen. Bis er nach zahlreichen Pannen am 24. September 2022 entlassen wurde.

Militärapparat gilt als extrem korrupt

Der russische Militärapparat gilt als extrem korrupt. Unter dem neuen Verteidigungsminister Andrej Beloussow soll die Militärführung auch von Amtsmissbrauch und Veruntreuung gesäubert werden. Zuletzt waren unter anderem der Vizechef des Generalstabs, Wadim Schamarin, und der Chef der Hauptabteilung Personal, Juri Kusnezow, verhaftet worden.

Die Skandale gehen allesamt auf die Zeit von Verteidigungsminister Sergej Schoigu zurück, den Kremlchef Wladimir Putin im Mai abberief und zum neuen Sekretär des nationalen Sicherheitsrates machte. Putin setzte den ausgewiesenen Ökonomen Beloussow ein, damit er die immensen Haushaltsausgaben für den Krieg effektiver verwaltet.

Kommentare

User #1133 (nicht angemeldet)

Das Geld und die Devisen gehen langsam aus je länger der Krieg in der Ukraine dauert. Die Einnahmen aus den Rohstoffexporten sinken und der Krieg kostet immer wie mehr Geld und Ressourcen. Die Wirtschaft ist extrem überhitzt wegen den Rüstungsausgaben aber dem einfachen Volk geht es immer wie schlechter wegen den tiefen Löhnen, Leistungen und bald wird die Inflation wieder extrem steigen in Putins Russland. LOL.

Weiterlesen

ukraine krieg
8 Interaktionen
Gesprächsverhandlungen
Cedi Schild
Comedian Cedi Schild:

MEHR IN NEWS

Boluarte Vance Rubio Papst
Papst Leo XIV.
Eurovision Song Contest Basel
950 Interaktionen
«Viel Lebensfreude»
Hundwil AR
Hundwil AR

MEHR AUS RUSSLAND

US-Aussenminister Rubio
12 Interaktionen
Waffenruhe?
Kremlsprecher Dmitri Peskow
35 Interaktionen
Laut Kreml
Kremlsprecher Dmitri Peskow
10 Interaktionen
Peskow
Kremlchef Wladimir Putin
20 Interaktionen
Austausch