Nach tödlichem Anschlag in Istanbul: Tausende Jahre Haft gefordert
In Istanbul läuft der Terror-Prozess gegen mehr als 30 Verdächtige an. Alleine für die Hauptangeklagte werden mehrere Tausen Jahre Haft gefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor sechs Monaten kam es in Istanbul zu einem Anschlag mit sechs Toten.
- Nun hat der Prozess gegen mehr als 30 Verdächtige begonnen.
- Allein für die Hauptangeklagte wurden mehrere Tausend Jahre Haft gefordert.
Sechs Monate nach dem Anschlag auf der Istanbuler Einkaufsmeile Istiklal mit sechs Toten hat in der Türkei der Prozess gegen mehr als 30 Verdächtige begonnen. Allein für die Hauptangeklagte wurden mehrere Tausend Jahre Haft gefordert. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstagabend.
An der Verhandlung nahmen demnach 27 der insgesamt 36 Angeklagten persönlich teil. Der Prozess soll am 17. Juli fortgesetzt werden.
Der Hauptangeklagten werden unter anderem vorsätzliche Tötung durch einen gezielten Bombenanschlag, Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung und eine Störung der Einheit des Staates und Integrität des Landes vorgeworfen. Sie habe es abgelehnt, sich zu verteidigen, weil ihr die Anklageschrift nicht zugestellt worden sei. Andere Angeklagte, denen etwa vorgeworfen wird, die Haupttäterin transportiert zu haben, erklärten, nichts von deren mutmasslicher Absicht gewusst zu haben.
Die türkische Regierung hatte in der Folge des Anschlags ihre Luftangriffe in Nordsyrien geflogen. Sie sieht die YPG und die PKK als Drahtzieher des Anschlags, beide hatten das jedoch zurückgewiesen.